Kultur

Star der Woche: KATY B

Als sie neben James Blake die Schulbank in der „BRIT School“, Englands berühmter Talenteschmiede, drückte, war KATY B ein „die-hard“ Drum’n’Bass- und Dubstep-Fan und zu Gast auf jedem hippen Underground-Clubbing. Dann wurde sie mit Elektropop berühmt und eine der begehrtesten Gastsängerinnen für Kapazunder wie Mark Ronson oder Tinie Tempah. Auf ihrer dritten Solo-CD „Honey“ verbindet sie alle losen Enden ihrer bisherigen Karriere zu einem neuen Ganzen. Und das klingt richtig gut.

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Pop, Grime, Dub, UK-Garage – Katy packt alles aus, was ihr Spaß macht. Und dank ihrer Mörderstimme drückt sie jedem Song doch ihren unverwechselbaren Stempel auf. Egal ob mit Diplo/Major Lazer auf der Dicke-Hose-Hymne „Who Am I“ oder dem seidigen R’n'B Track „Honey“, den sie mit Kaytranada produziert hat. Dazu kommen gebrochene Elektroballaden wie „Heavy“ und „Water Rising“, der unwiderstehliche Grime-Ohrwurm „Lose Your Head“, House-Party mit „I Wanna Be“ und Tanzbodenstampfer wie „Turn The Music Louder“ und „Dark Delirium“. Scharfe Sache.

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Und was hat Katy B mit dem Songcontest und den Les Humphries Singers zu tun? Auch der Vater der vor 27 Jahren in London geborenen Sängerin war Musiker: David O'Brien. Nein, der ist nicht mit einem gewissen Richard O'Brian verwandt und quasi Teil des Rocky Horror Universums, sein Background ist wesentlich familienfreundlicher. Er war Teil der fabulösen Les Humphries Singers, die in den frühen 70ern Dieter Thomas Hecks "Hitparade im ZDF" dominierten. Und schließlich sogar für Deutschland beim Eurovision Song Contest 1976 antraten. Mit dem unvergesslichen Titel "Sing Sang Song". Na ja, vielleicht war der Song auch nicht ganz so unvergesslich...

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Sei's drum. Wird Katy B in die Fußstapfen ihres Vaters treten und auch mal beim ESC mitmachen? Wohl nicht. Würde zwar den Coolness-Faktor des Events entscheidend anheben, und tatsächlich sind auch immer wieder richtig lässige Songs zu hören - aber im Endeffekt ist dort ja kaum noch was zu gewinnen. Die Entscheidung wer ganz vorne landet, hat viele Gründe, nur keine musikalischen. Und sang- und klanglos irgendwo um Platz 15 zu landen wie heuer Belgien, Holland oder Georgien hat sie nicht nötig.

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DANCE/CHANSON
ECKSTEIN
BUTTER

Merkwürdiger Bandname – ungewöhnliches Intro zum Opener „Nur mit dir“. Streicher, eine säuselnde Männerstimme, man denkt schon an neue österreichische Salonmusik oder so einen Topfen – und dann setzt der mächtige Synthie ein. Und in der Kombi, mit Groove gewürzt, macht das alles perfekt Sinn. „Einer geht, einer bleibt... ganz vielleicht freu ich mich, für euch beide.“ Genial. Wie die weiteren sieben Songs. (Hoanzl)

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ROCK/ELEKTRO
SPIRITUAL SONGS FOR LOVERS TO SING
LUH

Ellery Roberts und Ebony Hoorn sind ein Künstlerpaar wie aus dem Proseminar „Being Cool“ für Studenten der Angewandten. Aber: Sie sind auch richtig gut! Kunst, Fotografie, Filme, Manifeste – und Musik. Roberts hat eine Stimme, für die hochbezahlte Bluesröhren ihre kleinen Seelen verkaufen würden. Hoorn gibt den kühlen Gegenpart, die Musik ist ein orgiastischer Mix aus Synthies, Gitarren und ganz großen Melodien. (Mute)

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POP
FM4 RADIO SESSIONS
DIV. INTERPRETEN

Jawollja – hier sind sie alle versammelt, unsere alten Lieblinge. Von Chilly Gonzales über Placebo, Travis, Calexico und Tori Amos bis zu Dillon, Boy, Jamie Lidell und Get Well Soon. Das lässige daran: Sie alle sind mit Live-Versionen ihrer Hits vertreten, die man so ganz sicher nirgendwo sonst zu hören kriegt. Da wird einzigartig gegroovt, gelitten und gejamt – und ja, Nick Cave singt auch seinen „Weeping Song“ (Columbia)

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SONGWRITER
ON DEAD WAVES
ON DEAD WAVES

Düster und ohne Angst vor einer Prise Pathos. So wie Nick Cave und Kylie seinerzeit. Mit diesen Zutaten wurde „Blackbird“, die erste Single von Polly Scattergood und ihrem Buddy Maps, zum Hit in den Indie-Charts. Dieses Rezept ziehen die beiden auf ihrem Debüt-Album durch, was manchmal doch für Ermüdungserscheinungen sorgt. Sehr lässig aber: Das völlig reduzierte „Alice“ und das etwas an die Byrds erinnernde „California“. (Mute)

1. MITSKI: Happy – Die derzeit aufregendste Songwriterin der Welt. Electronic trifft organisches, hoch emotionales Liedgut. Grandios

2. GRIMES: California – Bunt, schrill, unglaublich gut. Miss Kitty und Prinzessin Lillifee gone wild...

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3. HOPE SANDOVAL & THE WARM INVENTIONS: Isn’t It True – Die legendäre Mazzy Star-Frontfrau mit dem schönsten Lagerfeuerschrummschrumm des Jahres

4. ALUNAGEORGE: My Blood– Super-sexy und super-groovig. Best Dance-Act from UK. Auch mit reduziertem Tempo

5. SWANNING: Sleep My Pretties– Krachiger Indierock, School of ’94. Die Sängerin erinnert an Waxahatchee

6. CARLA DEL FORNO: Fast Moving Cars – Hypnotisch schöne, elektronische Songwriterei

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7. BAND OF HORSES & J MASCIS: In A Drawer – Die Waldschratrocker mal ganz sanft. Und auch Gitarren-Held Mascis gibt sich zurückhaltend

8. PLAYING SAVAGE: Bigger – Klassischer Leidens-Blues mit viel Druck und großer Stimme

9. PATIENCE: The Church – Veronica Falls-Chefin Roxanne Clifford mit hübschem 80s-Pop

10. BRIGID MAE POWER: It’s Clearing Now – Folk-Ballade aus Irland. Herbstlich traurig, aber der Sommer dauert ja auch nicht ewig...