Star der Woche: GOLDFRAPP
Von Andreas Bovelino
Alison Goldfrapp ist kult. Schon seit sie vor mehr als 20 Jahren für Trip-Hop-Superstar Tricky sang. Egal, ob als marlene- dietrichkühle Blondine, als New-Wave-Diva, Disco-Queen oder romantische Freibeuterin der Liebe – diese Frau wusste immer zu beeindrucken. Zuletzt sogar mit folkigen Sounds, die uns auf Gänseblümchenwiesen schweben ließen. Aber: Der Natur-Trip war schön, hübsch und herzerwärmend – jetzt ist er vorbei. Ihre Band GOLDFRAPP meldet sich zurück und sie machte schon mit der Vorab-Single „Anymore“ deutlich: Auf dem elektronischen Dancefloor werden diesmal keine Gefangenen gemacht.
„Systemagic“, der zweite Song ihrer neuen CD „Silvereye“ schlägt einen ähnlichen Beat: Die Synthies Knarzen und pulsieren, der Bass lässt die Bundfaltenhose zittern. Mit „Tigerman“ machen sie dann Disco auf Halftime, coole Tribal-Drum und bedrohlichen Soundteppich inklusive. Sie geben es uns dann heiß/kalt, ziehen mal das Tempo an, wie auf „Become The One“, ein Song, der ein wenig klingt als hätte Bowie in den 80ern noch wirklich lässige Musik gemacht, oder bleiben sphärisch wie beim großartigen „Faux Suede Drifter“ und dem leicht an Kate Bush erinnernden „Zodiac Black“. Und mit „Ocean“, der letzten Nummer, ziehen sie nach verhaltenem Beginn dann nochmal alle Register. Richtig gut!
– Die Hip-Hop-Superstars packen die Gitarren aus!