Sommer in der Kulturoase
Von Katharina Baier
In den liebevoll „Enzos“ genannten Sitzmöbeln, die heuer übrigens einheitlich in der Farbe Tröpferlbadblau gehalten sind, kann man schon länger gemütlich dösen. Offiziell wird der Sommer im Wiener MuseumsQuartier aber erst am 8. Mai mit lässigen DJ-Klängen und frisch Gegrilltem eröffnet.
Erstmals kann man dabei – von 17 bis 22 Uhr – auch ausnahmslos alle Institutionen des weitläufigen Kulturareals gratis besuchen. So zeigt etwa das Leopold Museum die Ausstellung „Wolken. Welt des Flüchtigen“ mit ausgewählten Meisterwerken unterschiedlicher Künstler wie William Turner, Claude Monet oder Andy Warhol. Im mumok ist hingegen „Franz West. Wo ist mein Achter?“ zu sehen, die erste posthume Schau des österreichischen Künstlers, die er noch selbst initiiert und mitentwickelt hat. Im dazugehörigen Kino findet wiederum „Shifts in Time: Performing the Chronic“ statt, ein Abend mit Performances, Lesungen, Projektionen und Erzählungen, die sich alle mit dem Thema Zeit beschäftigen. Auch die Türen zu den Profi-Tanztrainings und Proben der Künstler im Wiener Tanzquartier sind an diesem Abend für Besucher weit geöffnet.
Tanz
Wer selbst das Tanzbein schwingen möchte, kann das bei der im Haupthof veranstalteten „Tanz Karaoke“ machen. Höhepunkt der Sommer-Öffnung wird aber das Naked-Lunch-Konzert um 20.15 Uhr. Denn die 1991 in Klagenfurt gegründete Band liefert seit mehr als 20 Jahren starke Popmusik ab.
„Ziel ist, das MQ als Ort der Kunst und Kreativität zu präsentieren und die Vielfalt des Kulturareals für die Besucher erlebbar zu machen“, betont Christian Strasser, der Direktor des Wiener MuseumsQuartiers. „Denn Kunst findet nicht nur in den Institutionen, sondern mit verschiedenen Performances und Kunstprojekten auch in den Höfen statt. Der Übergang zwischen innen und außen sowie Kultur- und Lebensraum ist dabei fließend“.
Für Verspielte stehen vier Boule-Bahnen zur Verfügung. Mehr Nervenkitzel gibt es beim sogenannten „Aquadrome“ im Wasserbecken des Haupthofes. Dabei kann man Boote, entweder selbst mitgebracht oder ausgeliehen, durch einen Parcours oder bei verschiedenen Spielen über das Wasser flitzen lassen. Für Kinder gibt es außerdem noch die aus Weidenzweigen geflochtene „lebende“ Sandkiste „Kagome“.