Sky: Alle Macht dem Abonnenten
Von Anna Gasteiger
Das mag komisch aussehen, Sky ohne Sport", räumte eine Sprecherin zu Beginn der Veranstaltung ein. "Aber das ist nicht ungewöhnlich!"
Gary Davey – langjähriger Murdoch-Mitstreiter und seit einem Jahr Programmchef von Sky Deutschland – war nach Wien gekommen, um über das Entertainment- und Filmangebot des Pay-TV-Senders zu sprechen. Denn ja, es gibt auch bei Sky ein Leben abseits vom Fußball. Zum Beispiel Harald Schmidt. Der Entertainer, der wegen schlechter Quoten bei Sat.1 rausflog, präsentiert seine Show künftig auf Sky. Das Free-TV, so Daveys These, konnte sich den großen Schmidt nicht länger leisten: "Er bringt ein ganz besonderes Publikum, aber nicht die Massen älterer Seher, auf die das Free-TV angewiesen ist."
Modernes Fernsehen, das den neuen Konsumgewohnheiten entspricht – so sieht Davey das Konzept Bezahlfernsehen. Junge Leute könnten mit dem linearen Fernsehen immer weniger anfangen. "Sie finden es arrogant, dass man zu einem bestimmten Zeitpunkt zu Hause sein muss, um ein bestimmtes Programm zu sehen. Das passt nicht mehr zu ihrem Lebensstil." Es finde eine Machtverschiebung vom Programmplaner hin zum Abonnenten statt, "und dort gehört sie auch hin".
Mittelfristig – in zwei bis drei Jahren – will sich Sky auch mit eigenproduzierte Fiction profilieren. Noch stehe er aber auf der Bremse, sagt Davey: "Wir fangen erst damit an, wenn wir sicher sein können, dass es richtig gut wird."