Kultur

Sehr darauf bedacht, dass es stinkt

Vorsicht, das wird jetzt hart, härter noch als in DEN früheren schmutzigen Krimis von Manfred Rebhandl:

Auf einer geilen Party lehnt eine Frau im Garten an einem Baum, sie sieht schrecklich einsam aus. Kommt ein Typ zu ihr und fragt: "Na, Süße, warum so alleine?" Sagt die Süße: "Weil ich furzen muss."

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So geht das die ganze Zeit. Ältere Männer haben ständig die Hosen offen bzw. gar keine an, obwohl die meisten zu den (laut ZDF-Sendung) 50 Prozent gehören, die mit ihrer Standfestigkeit gar nicht zufrieden sind.

Etwas G’scheites, wie es im Titel steht, wird nicht gemacht. "Töpfern auf Kreta" ist Schund aus Wien. Einmalig, preisgekrönt, geschrieben aus dem Wunsch heraus, "noch irgendwo grindig leben zu dürfen".

So wohltuend das ist (beim Lesen): Diesmal ist der Roman zu sehr darauf bedacht, dass sich jemand nicht gewaschen hat, dass jemand Raumel aus der Nase holt, dass sich jemand zwischen den Beinen kratzt, dass jemand auf dem Klo sitzt ...

Ziemlich selbstverliebt (auch wenn das Wort in diesem Zusammenhang nicht schön passt).

Privatdetektiv Rock Rockenschaub, den man nicht Rocky nennen darf, weil er ein Felsen ist und kein Steinchen, ist sich seiner Genialität sehr bewusst.

Pornokino

Nebenberuflich kümmert er sich um ein Pornokino am Gürtel in Wien-Ottakring; und es ist ja wirklich immer eine Freude, wenn Filme mit Jack Schleck und Augusta Anus laufen.

Jetzt wird auch noch in einschlägigen Magazinen geblättert.

Ein Philosoph spielt auch mit, der ruft: "Millionen von Litern Sperma werden täglich verschossen ... Was soll man dazu sagen?"

Lieber nichts. Das würde nämlich noch mehr die Partie aufhalten, und irgendwo soll Rockenschaubs Fall Nr. vier irgendwie ja irgendwann auch ein Krimi sein – wie "Das Schwert des Ostens" und "Dürre Beweise" und "In der Hölle ist für alle Platz".

Bettler werden erstochen, Rechtsradikale reißen die Mäuler auf, in einer großen Tasche liegt tot eine junge Frau in der Schlafstellung der Yogi.

Dabei hat Rock Rockenschaub einen noch spannenderen Auftrag: Er soll einen ständig pinkelnden, hässlichen Bekannten mit dessen Nachbarin, einer Buchhändlerin, verkuppeln.

Es ist nicht nur der anfangs erzählte Witz mit der Einsamen beim Baum, der einen auf die Probe stellt. Es ist ... alles.

Weiß jemand, warum sich der Hund die Eier leckt?

Superschnüffler Rock Rockenschau weiß es.

"Weil er es kann."