Montreux: Die Sounds zum Sunset am Genfer See
Ganz Montreux ist Musik. Die Stadt ein Superlativ. Der musikalische Gemischtwarenladen ist wieder geöffnet bis 15. Juli. Da beschwert man sich auch nicht, wenn einer um 3 Uhr früh im Hotelzimmer nebenan plötzlich spontan sein Saxofon anstimmt.
380 Konzerte gibt es in 16 Tagen an 15 Auftrittsorten, davon 250 Veranstaltungen kostenlos. Im Park, im Club, im Lab, im Café, am Boot auf dem See – überall, fast rund um die Uhr bei sichtbar verstärkter Polizeipräsenz.
Die neue Konzertreihe "Out of the Box" bespielt außergewöhnliche Orte wie Schloss Chillon, die Abtei Saint-Maurice oder das Grand Hotel Montreux Palace, in dem schon Tschaikowsky, Strawinsky, Tolstoi und Lord Byron abgestiegen sind.
Ebenfalls neu: am Ufer vor dem Kongresszentrum eine 150 lange Seeterrasse. Mehr als 200.000 Besucher werden erwartet.
Hip-Hop und Filigranes
Am Dienstagnachmittag konnte man die Musiker von The Roots in der Hotel-Lobby noch müde vor sich hindösen sehen. Am Abend ließ dann das elf-köpfige Hip-Hop-Kollektiv – als Ersatz für die erkrankte Sängerin Emeli Sandé – das Stravinski Auditorium mit seinen 4000 Plätzen beben. Denn ihren regulären Auftritt hatte die US-Band erst Mittwoch mit R-&-B-Star Usher.
Davor hat Lianne La Havas mit Dutt und bezaubernder Vibratostimme letzte Weisheiten in Songs über den Tod, das Glück und die Verzweiflung in Liebesdingen kundgetan. Und Sängerin Skye Edwards und der Gitarrist Ross Godfrey ließen in akustischer Trio-Formation im Club die Klänge der früheren Trip-Hop-Band Morcheeba neu aufleben.
Von Power-Show bis Party, von introvertiertem Folk-Rock bis Dark Wave und Ambient-Tüfteleien wird alles geboten. Diesmal auch eine schillernde Afro-Kohorte: u.a. Solange, Lauryn Hill, Erykah Badu, Sampha, Gucci Mane und Grace Jones.
Wie programmiert man die erste Ausgabe nach dem fulminant inszenierten 50-Jahr-Jubiläum 2016?
Auch heuer sind Weltstars da: Herbie Hancock, die Pet Shop Boys, Beth Ditto, Tom Jones, Grace Jones ...
Und Miss Lauryn Hill, die ehemalige Frontsängerin der Fugees, derzeit überhaupt nicht auf Tour, ließ sich leicht überreden, eigens zum einzigen Europa-Auftritt zum Schweizer Traditionsfestival anzureisen.
"Das Programm ist heuer vielleicht ein bisschen weniger populär als sonst", sagt Festival-Direktor Mathieu Jaton, der diesmal auch auf Synthie-Klassik, experimentellen Elektrosound und introvertierten Hipster-Folk setzt und Newcomern viel Platz im Programm einräumt. "Es geht darum, den Musikern immer möglichst viel Raum für Kreativität zu geben", so Jaton. "Wer hier auf die Bühne geht, weiß, dass er mehr oder weniger tun und lassen kann, was er will. Deshalb gab und gibt es viele spezielle Konzerte und Jam Sessions, weil die Musiker sich wohlfühlen."
Wer es nicht nach Montreux schafft, kann den Kollegen von Red Bull TV via Stream live dabei sein. Entweder direkt unten im Player oder auf redbull.tv/montreux.
Übertragungszeiten:
7.-9. Juli und 14.-16. Juli
Täglich ab jeweils 19h (CEST)
Präsentiert von Will Best
"Seasons of Festivals"
Die Red Bull TV Live-Festival-Broadcast-Serie startete im Juni 2017 mit Primavera Sound (Barcelona, Spanien), gefolgt von Bonnaroo (Manchester, US), Demon Dayz (Margate, UK), Electric Daisy Carnival (Las Vegas, US), Roskilde (Roskilde, Dänemark), Montreux Jazz Festival (Montreux, Schweiz), Lollapalooza (Chicago, US) und Austin City Limits Music Festival (Austin, US) Mitte Oktober. Red Bull TV bringt exklusiv alle Auftritte unter www.redbull.tv/Festivals.
Das Festival-Programm wird 48 Stunden vor der 1. Live-Übertragung bekannt gegeben; Line-Up und die genauen Uhrzeiten der Live-Übertragung werden eine Woche vor der 1. Live-Übertragung auf www.redbull.tv/Festivals veröffentlicht. Jede Performance ist bis 24 Stunden nach der Live-Übertragung auf Red Bull TV On Demand abrufbar; ausgewählte Auftritte bis zu 60 Tage nach der Ausstrahlung.