Schlagzeug-Legende Tony Allen mit 79 Jahren in Paris gestorben
"Er war völlig gesund, das kam ganz plötzlich", sagt sein Manager Eric Trosset. Er habe am Mittag noch mit Allen gesprochen, zwei Stunden später habe der Musiker sich unwohl gefühlt und sei ins Krankenhaus Pompidou gebracht worden, wo er am Donnerstag gestorben sei. Der Musiker lebte in Courbevoie bei Paris und starb - Berichten zufolge - an einem Aneurysma der Bauchaorta.
Schlagzeug-Gott
Allen war in den 60er und 70er Jahren der Schlagzeuger und musikalische Direktor seines Landsmannes Fela Kuti, mit dem er den Afrobeat entwickelte. Dieser verbindet Genres wie Jazz, Funk und traditionelle nigerianische Trommelrhythmen und wurde zu einer der wichtigsten Strömungen afrikanischer Musik im 20. Jahrhundert.
"Meine Musik ist dazu da, die Krankheiten der Leute zu heilen. Welche Krankheit auch immer", sagt Tony Allen einmal über sich selbst. Der Musiker, der am 12. August in Lagos geboren wurde, wurde oft als Schamane hinter den Trommeln bezeichnet, der es schafft, vier Rhythmen gleichzeitig zu spielen.
Allen brachte sich das Schlagzeugspielen mit 18 Jahren selber bei und ließ sich von Jazzgrößen wie Dizzy Gillespie und Charlie Parker sowie zeitgenössischer afrikanischer Musik inspirieren.
Mit Fela und der Gruppe Africa 70 nahm Allen rund 40 Musikalben auf, bevor sich die Wege der beiden nach 26-jähriger Zusammenarbeit trennten. Allens Schlagzeugspiel war so intensiv, dass Fela vier Drummer benötigte, um Allen zu ersetzen. In der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts spielte Allen unter anderem Schlagzeug in dem Projekt The Good, The Bad and The Queen von Damon Albarn, dem ehemaligen Bandleader von Blur. Die Britpop-Band hat dem Musiker einst auch einen Song gewidmet: "Music Is My Radar" ist ein Hommage an den wohl besten Schlagzeuger der Welt.