Kultur

Schicksalstage für Lady Gaga: Triumph oder Mega-Flop?

Die Pop-Diva hatte sich das alles ganz anders vorgestellt. Ein triumphales Comeback wollte Lady Gaga nach fast zwei Jahren ohne Album hinlegen. Eine "Feier der Besessenheit" sollte es werden, ein "Urknall" und schlicht und einfach "Wahnsinn", kündigte die 27 Jahre alte US-Sängerin vor kurzem auf ihrer Facebook-Seite an. Und dann? Durchkreuzten innerhalb weniger Tage erst Computer-Hacker, dann eine Pop-Rivalin und schließlich auch noch ein Promi-Blogger ihre Pläne - so dass die Huffington Post schon besorgt fragt: "Ist es mit Lady Gaga vorbei?"

Pannen

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Dabei war doch eigentlich alles so minutiös geplant. Ganz behutsam hatte die 2008 mit ihrem Debütalbum "The Fame" schlagartig weltberühmt gewordene Exzentrikerin die PR-Maschine anrollen lassen: Eine erste Ankündigung des neuen Albums"Artpop"auf der Webseite, ein wie zufällig kurz danach veröffentlichtes Nacktfoto, dann ein erster Blick auf das Plattencover. Ansonsten Stille. Sogar ihr Profil beim Kurznachrichtendienst Twitter, das fast 40 Millionen Fans hat, schaltete sie zwischendurch auf stumm.

Stille

Das alles heizte die Gier der von Lady Gaga gerne als "kleine Monster" bezeichneten Fans, die seit 2011 kein neues Album ihres Stars zu hören bekommen hatten, ins schier Unendliche an. Um die "Mutter der Monster", die früher ständig mit ausgefallenen Kostümen wie dem Fleisch-Kleid oder witzigen Twitter-Fotos Schlagzeilen gemacht hatte, war es ungewohnt ruhig geworden. Nach einer Hüftoperation im Februar hatte sie einige Konzerte abgesagt und auch der goldene Rollstuhl, in dem sie sich danach chauffieren ließ, sorgte nur kurzzeitig für Aufmerksamkeit.

Hackerangriff

Das Comeback musste eines mit Knall sein, aber es wurde erstmal ein "Pop-Musik-Notfall" daraus. Hacker stellten die Single "Applause" vorab ins Internet, sodass sich Lady Gaga in der vergangenen Woche gezwungen sah, die sorgfältig geplante PR-Kampagne einzustampfen und "Applause" früher zu veröffentlichen. Pech für die Pop-Diva, dass genau in der gleichen Woche auch die Single einer Konkurrentin erschien: Katy Perrys (28) "Roar". Noch größeres Pech, dass Perrys Single bei den Pop-Fans besser ankommt und nach der ersten Woche schon auf Platz zwei der Billboard-Charts steht, während Gaga auf Platz sechs herumdümpelt. Schließlich überholte Perry Gaga auch noch bei der Zahl der Twitter-Fans.

Beschimpfungen

Und als wäre das alles noch nicht genug, platzte auch noch ein Streit mit Promi-Blogger Perez Hilton in das Gaga-Comeback. Der legte nämlich den Finger in die Wunde und verkündete auf seinem viel gelesenen Blog, dass Perrys "Roar" eindeutig besser sei als Gagas "Applause". Per Twitter beschimpfte Gaga Perez - löschte die meisten Tweets später aber wieder. "Bitte Monster, lasst euch von so jemandem nicht beeinflussen", schrieb sie danach. "Ignoriert ihn einfach und tanzt."

Was jetzt?

Ist das Comeback des Jahres also geplatzt und Gaga im Karriere-Tief? Wohl kaum, sagen Experten. Schuld seien in erster Linie die hohen Erwartungen. "Auch wenn 'Applause' nicht der Ultra-Ohrwurm oder die Hymne ist, auf die wir gewartet haben, ist es auch kein Wegwerf-Song", kommentierte die Huffington Post. "Wir erwarten einfach schon so große Dinge von Gaga, dass ein großartiger Song, der für jeden anderen ein großer Hit wäre, von ihr schon als Enttäuschung angesehen wird."

Lady Gaga ist immer noch der am besten verdienende Promi unter 30 Jahren mit 80 Millionen Dollar (etwa 60 Millionen Euro) allein im vergangenen Jahr. Der Wettstreit mit Perry kann die Verkaufszahlen der Alben beider Konkurrentinnen dank der geballten Aufmerksamkeit eigentlich nur befeuern. Und es gibt ja auch noch die MTV Video Music Awards. Die eröffnet Lady Gaga am Sonntag mit einem heiß erwarteten Comeback-Auftritt, bei dem sie aus der verpatzten Rückkehr doch noch einen Triumph machen will. "Ich werde tanzen bis meine Füße bluten, um meinen Fans eine Performance zu geben, die sie nie vergessen werden."

Von Christina Horsten, dpa

Die Performancekünstlerin Marina Abramovic will in Hudson, Upstate New York, ein eigenes, nach ihr benanntes Institut gründen. Dafür braucht sie Geld. Jede Menge Geld. Alleine die erste Phase, also der „Design Prozess“, verschlingt 600.000 Dollar (rund 450.800 Euro), die die aus Jugoslawien stammende Pionierin der Körperkunst derzeit auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter sammelt. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Errichtung und Startphase des „Interdisciplinary Performance and Education Center“ auf 20 Millionen Dollar (rund 15 Mio. Euro), wie es auf der Website heißt.

Damit sie genug Spender findet, hat sie auch Hilfe von ihren Freunden angenommen. Eine von davon ist niemand geringeres als Lady Gaga. Diese brachte Frau Abramovic in der vergangenen Woche die "Abramovic-Methode" - "eine Reihe von Übungen, die Teilnehmern das Bewusstsein für ihre körperliche und geistige Erfahrung im gegenwärtigen Moment erhöhen" - bei.

Und wie diese Methode aussieht, führt Lady Gaga höchst persönlich vor - wie Gott sie schuf.

Alles neu bei Lady Gaga?