Vorabend-Kult: Ossy Kolmann ist tot
"Wie heißt's im Lotto? Alles ist möglich!" So lautete das vorabendliche Fernsehversprechen, in die Kamera gezwinkert von Ossy Kolmann, ORF-Kultfigur der 1980er und 90er, jahrzehntelang führender Operetten-"Strizzi" der heimischen Bühnen und vielfach geehrter Publikumsliebling. Gestern, Montag, ist Kolmann 88-jährig gestorben.
Mit österreichischen Paraderollen in Werken Nestroys, Raimunds sowie als Fernsehstar spielte er sich seit 1951 in die Herzen des Publikums. Am 10. Jänner 1928 in Wien geboren, besuchte Kolmann neben seinem Brotberuf als Fernmeldetechniker ab 1948 für drei Jahre die Schauspielschule der Gewerkschaft.
Sein Bühnendebüt gab er 1951 beim Kabarett "Wiener Werkel", mit dem er auch in Deutschland und der Schweiz gastierte. 1958 kam er in das legendäre "Simpl"-Ensemble von Karl Farkas und mit der TV-Sendung "Bilanz des Monats" auch erstmals ins Fernsehen.
Nach Gastspielen am Operettenhaus Hamburg, am Theater an der Wien, am Wiener Volkstheater und dem Raimundtheater wurde er 1973 Mitglied des Volksopernensembles, wo er nahezu das gesamte Operettenrepertoire seines Fachs abdeckte. 1993 wechselte der Schauspieler in das Ensemble des Theaters in der Josefstadt, wo er 1998 zum Ehrenmitglied ernannt wurde. 2003 wurde ihm der Titel "Kammerschauspieler" verliehen.
Idealverkörperung des "Schmähbruders"
Zu den Auszeichnungen, die dem Künstler zu Teil wurden, gehören unter anderem die "Goldene Kamera" (1975), die Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold (1984) und das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erster Klasse (1999). 2004 erhielt der Kammerschauspieler auch das "Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien".