Kultur

Salzburger "Dreigroschenoper" als Highlight der Hochkultur

Das traditionelle Fest zur Eröffnung der Salzburger Festspiele findet heuer am 18. Juli statt – mit 73 Veranstaltungen an 29 Spielstätten. Angeboten wird ein bunter Mix.

"Jedermann" Cornelius Obonya liest Texte von Robert Gernhardt; Stephan Kreiss bringt mit Katharina Stemberger, Hannes Flaschberger und Tamzin Griffin die Komödie "Lady Shakespeare" auf die Bühne; "Jedermann"-Regisseur Julian Crouch führt mit Saskia Lane das Puppentheater "Birdheart" auf.

In der Kollegienkirche findet eine öffentliche Probe des Coro della Radiotelevisione Svizzera aus Lugano unter Diego Fasolis statt. Christa Ludwig wird im Rahmen des "Young Singers Projects" eine Meisterklasse leiten. Und passend zum Hinduismus-Schwerpunkt der "Ouverture spirituelle" sind auch einige Konzerte mit indischer Musik geplant. (Der Eintritt zum Fest ist gratis, aber man benötigt Zählkarten, die am 4. Juli ab 9.30 an der Kasse der Salzburger Festspiele erhältlich sind. )

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Tags darauf, am 19. Juli, wird die fantasievolle "Jedermann"-Inszenierung von Crouch und Brian Mertes wieder aufgenommen. Es gibt einen neuen Teufel – und er präsentiert sich in einem neuen Kostüm: Christoph Franken werde, so die APA, in einem rot-orangefarbenen, eng anliegenden und mit Fell bestückten Strumpftrikot auf der Bühne nahezu nackt erscheinen.

Offiziell eröffnet werden die Festspiele am 26. Juli um 11 Uhr. Die Festrede hält der Schriftsteller und Philosoph Rüdiger Safranski, ein Spezialist für Goethe, Schiller und die Romantik.

Das "Dogma" von Ex-Intendant Alexander Pereira, jedes Jahr nur Neuproduktionen anzusetzen, wurde von Präsidentin Helga Rabl-Stadler und Sven-Eric Bechtolf, für zwei Jahre der künstlerische Leiter, wieder aufgegeben – vor allem aus kommerziellen Gründen. Bemerkenswert findet Rabl-Stadler, dass ausgerechnet zwei Wiederaufnahmen – "Norma" mit Cecilia Bartoli und der "Trovatore" mit Anna Netrebko – als erstes ausverkauft waren. Der größte Verkaufshit sei aber Beethovens "Fidelio" mit Jonas Kaufmann. Und einen Run gab es auch auf "Mackie Messer – eine Salzburger Dreigroschenoper" nach Bert Brecht und Kurt Weill.

Karten gibt es u.a. noch für "Die Eroberung von Mexiko", "Iphigenie en Tauride" und "Rosenkavalier". Heuer wurden insgesamt 225.000 Karten aufgelegt. Das sind 11.000 weniger als 2014, aber es gibt kein "Young Directors Project" mehr.

www.salzburgfestival.at