"Rebecca" bekommt Gnadenfrist am Broadway
Von Georg Leyrer
Es wäre die wohl spektakulärste Wiederauferstehung der Broadway-Geschichte – und ein Happy End für einen außergewöhnlichen Musicalkrimi: Nachdem die geplante Broadway-Premiere des 2006 von den Vereinigten Bühnen Wien uraufgeführten Musicals „Rebecca“ im vergangenen Herbst in einem erstaunlichen Kriminalfall untergegangen war, gibt es nun bis Ende 2013 die Chance, dass der Wiener Musical-Export doch noch in New York zu Bühnenehren kommt.
Diesen zeitlichen Rahmen hat laut einem Bericht der New York Times der US-Produzent Ben Sprecher von seinen Geldgebern für die Realisierung des Musicals gewährt bekommen.
Zumindest von jenen Geldgebern, die nicht erfunden waren.
Die für November geplante „Rebecca“-Premiere war im Herbst implodiert, als sich herausgestellt hat, dass Sprecher offenbar einem Betrugsfall aufgesessen war. Vier angebliche Investoren, die 4,5 Millionen Dollar investieren wollten, waren nur erfunden. Nach FBI-Ermittlungen wurde ein Mittelsmann festgenommen, ihm drohen laut Medienberichten bis zu 20 Jahre Haft. Dazu kommt eine Schadenersatzforderung in der Höhe von 100 Millionen Dollar.
Vierter Versuch
Sprecher hofft nun trotz aller Widrigkeiten, das Musical zur Premiere bringen zu können. Es ist sein insgesamt vierter Versuch, nachdem er bereits in London und zwei Mal in New York gescheitert war.
Nun ist Sprecher optimistisch, die fehlenden Gelder aufstellen zu können – und hofft sogar darauf, dass ausgerechnet das Aufsehen rund um den „Rebecca“-Kriminalfall ihm dabei helfen könnte. Sprecher hat großen Anreiz, die Premiere zu verwirklichen: Andernfalls würde er auf Schulden in Millionenhöhe sitzen bleiben.
Die VBW haben 500.000 Dollar investiert und damit die Rechte an der Übersetzung und an Requisiten des Musicals erworben.