Kultur

Publikumsliebling Heinz Petters gestorben

Publikumsliebling Heinz Petters ist tot. Petters sei wie erst jetzt bekannt wurde bereits am 6. Februar 85-jährig gestorben, berichtet die APA. Dies bestätigt der APA das Wiener Volkstheater, Petters Stammhaus.

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In weit mehr als 100 Rollen hat er sich einen Ruf als großartiger Nestroy-Darsteller erworben, war aber auch immer wieder in Klassikern von Shakespeare und Grillparzer und im zeitgenössischen Repertoire von Gert Jonke über Marlene Streeruwitz bis zu Franzobel zu sehen.

Petters, am 9. Juli 1932 in Graz geboren, absolvierte die Kunstgewerbeschule für Keramik und Kleinplastik, nahm Ballett- und Schauspielunterricht und begann seine Bühnenlaufbahn zunächst als Tänzer, später als Operettenbuffo und Schauspieler. Auf Graz folgten Engagements an diversen Landesbühnen und 1957 ein Aufenthalt in Paris, wo er bei Don Lurio Tanzunterricht nahm. 1960 kam Petters ins Wiener Simpl von Karl Farkas, er spielte aber auch im Raimundtheater, im Theater in der Josefstadt und in der Tribüne.

Neue Nestroy-Ära

Leon Epp engagierte ihn schließlich ans Wiener Volkstheater, dem er ab 1964 als fixes Ensemblemitglied angehörte, bevor er 1997 zum Ehrenmitglied aufstieg. Zu seinen wichtigsten Rollen gehören der „Schwejk“, der Milchmann „Tewje“ in „Kaddisch“ oder „Fortunatus Wurzel“ in Ferdinand Raimunds „Der Bauer als Millionär“. Petters läutete nach Hans Putz, Fritz Muliar, Hugo Gottschlich und Kurt Sowinetz außerdem eine neue Ära von Nestroy-Aufführungen am Volkstheater ein.

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Neben seiner Volkstheater-Tätigkeit gab Petters zahlreiche Auswärtsgastspiele, etwa am Theater an der Wien, bei diversen Festspielen und an deutschen Bühnen. Außerdem spielte er in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit, darunter in Reinhard Schwabenitzkys Trilogie „Ein fast perfekter Seitensprung“, „Eine fast perfekte Scheidung“ und „Eine fast perfekte Hochzeit“ sowie in Franz Antels „Bockerer“-Filmen. Petters galt lange Zeit als einer der populärsten Schauspieler Österreichs.

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Zu seinen Auszeichnungen durfte er unter anderem den Karl-Skraup-Preis, den Nestroy-Ring der Stadt Wien, das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich und das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien zählen. Ab 1989 trug er den Berufstitel Kammerschauspieler, 2004 wurde er mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse ausgezeichnet.