Unser Mann bei Björk

Es ist ein magischer Klang! Und völlig neu. Dazu kommt, dass das Instrument so jung ist, dass es niemanden gibt, der dir sagt, so und so spielst du es. Man kann – und muss – es selbst erforschen."

Manu Delago spricht von dem Hang, jenem Instrument, das aussieht wie ein Ufo und seine Karriere geprägt hat. Im Jahr 2000 wurde das Hang von zwei Schweizern entwickelt. Es besteht aus zwei miteinander verklebten Halbkugel-Schalen, wobei die obere Schale Vertiefungen hat, mit denen man ähnlich wie bei einer Steel-Drum verschieden hohe Töne erzeugen kann.

Schon 2001 begann sich der mittlerweile in London lebende Delago für das Instrument zu interessieren. "Ich hab schon als Zweijähriger Schlagzeug gespielt, weil mein Vater Drummer war", erzählt der 29-jährige Innsbrucker. "Er hat das Hang im Internet entdeckt. Wir haben eines bestellt und waren sofort begeistert."

Zehn Jahre später zählte Delago, der als Teenager in Rockbands gespielt, dann in Innsbruck klassisches Schlagwerk und in London Jazz studiert hatte, zu den besten und gefragtesten Hang-Spielern der Welt.

Vollprofi

Er hatte Auftritte mit Bugge Wesseltoft, dem London Symphony Orchestra und begleitete Björk auf ihrer "Biophilia"-Tour. "Das war sehr cool", erinnert er sich. "Weil das so eine aufwendige Bühne und Produktion war, haben wir immer länger in einer Stadt gastiert. Wir waren zum Beispiel drei Wochen in Paris und vier in New York. Und Björk selbst ist so kreativ und offen. Und ihre gesamte Crew besteht aus Vollprofis, die alle die besten in ihrem Fach sind."

Beim Popfest-Wien tritt Manu Delago als eines der Highlights am Freitag um 20 Uhr auf der Seebühne am Karlsplatz auf. Zu dem Auftritt kommt er direkt von einer Tour mit Sitar-Virtuosin Anoushka Shankar, der Halbschwester von Norah Jones. Mit seiner Band Handmade hat er voriges Jahr das wunderschöne Album "Bigger Than Home" aufgenommen, das er am Karlsplatz live vorstellen wird.