Kultur

Peter Hook lässt Joy Division aufleben

„Unknown Pleasures“ ist das erste Album von Joy Division – ein Meilenstein der Musikgeschichte, der Anfang der 80er-Jahre einen neuen Sound in die Charts brachte und Manchester als Hot-Spot etablierte. Peter Hook, Bassist von Joy Division, hat ihn gehasst. „Ich war damals ein schwieriger 21-Jähriger, der nach Sex Pistols klingen und im Prinzip nur zu jedem ,Verpiss dich!’ sagen wollte“, erzählt er im KURIER-Interview. „Aber Produzent Martin Hannett hat uns diesen anderen Sound kreiert. Ich war böse, dass ich dabei meine Willen nicht durchsetzten konnte. Deshalb war mir auch jahrelang egal, dass die Kritiker ,Unknown Pleasures’ in den Himmel lobten. Ich blieb dabei: Ich mochte es nicht.“ Die Abneigung gegen den eigenen Klassiker legte Hook erst 2010 ab. Da wollte er rund um den 30. Todestag von Joy-Division-Sänger Ian Curtis (der depressive Epileptiker beging 1980 Selbstmord) mit einer Show dessen Leben feiern, kam dabei unweigerlich auf „Unknown Pleasures“ zurück: „Erst da habe ich gemerkt, was für eine wunderbare Soundlandschaft uns Martin damit gegeben hat.“

Deshalb ist Hook seither mit einer Konzept-Show auf Tour, bei der er „Unknown Pleasures“ vom ersten bis zum letzten Song durchspielt, bevor er den Joy-Division-Hit „Love Will Tear Us Apart“ anhängt.

Am Samstag gastiert der 57-Jährige damit im Flex in Wien. Neben „dem Feiern des Lebens meines Freundes Ian“ bezweckt Hook damit aber auch noch etwas anderes: „Mit dem Download-Vertrieb von Musik ist uns diese wunderbare Tradition verloren gegangen, sich für 40 bis 50 Minuten hinzusetzen und in eine andere Welt, die ein Musiker hervorgezaubert hat, einzutauchen. Mit dieser Show will ich gegensteuern. Denn der Sound von ,Unknown Pleasures’ ist ideal dafür.“

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