Kultur

Peter Brötzmann ist tot: Bei ihm war das Saxofon ein Maschinengewehr

Er stand lange an der Grenze dessen, was im Jazz an Wildheit und Extase möglich war: Sein Album "Machine Gun", 1968 aufgenommen, gilt heute noch als ein Meilenstein des Avantgarde-Jazz, und die Art und Weise, wie der 1941 geborene Musiker sein Instrument traktierte, es überblies und es tatsächlich mitunter wie eine Waffe klingen ließ, fasziniert und verstört bis heute.

Brötzmann kam eigentlich von der bildenden Kunst - er studierte an der Kunstakademie in Wuppertal, assistierte in den 1960ern dem prominenten Künstler Nam June Paik und partizipierte in der so genannten Fluxus-Bewegung. Mit Objekten und Gemälden blieb er auch neben seiner Musikkarriere künstlerisch aktiv. 

Das Saxofon- und Klarinettenspiel brachte sich Brötzmann selbst bei. Anfangs noch im traditionellen Dixieland-Jazz beheimatet, erweiterte er bald sein Spektrum und wurde zur Fixgröße in der internationalen Szene des Avantgarde-Jazz und der freien Improvisation.

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Bevor das burgenländische Nickelsdorf für Rock-Massenevents ("Nova Rock") bekannt wurde, war Brötzmann auch häufiger Gast beim dort angesiedelten Avantgarde-Festival "Konfrontationen". Zuletzt trat er oft mit seinem Sohn, dem Gitarristen Caspar Brötzmann, auf.