Kultur

Paris-Anschläge: Prince verschiebt Tour

Prince hat aufgrund der Anschläge von Paris seine "Piano & A Microphon" Solo-Tournee "bis auf weiteres" verschoben. Der US-Superstar hätte damit am 24. November im Wiener Konzerthaus auftreten sollen.

Er ist somit der erste Künstler, der im Angesicht des Terrors von Paris eine ganze Tournee infrage stellt. Zwar hatten die Foo Fighters schon am Wochenende aus dem gleichen Grund den Rest ihrer Europa-Tournee abgesagt. Allerdings waren zwei von drei noch ausständigen Shows für Anfang dieser Woche in Frankreich – in Paris und Lyon – geplant gewesen.

Nachholen

U2 hatten ihre beiden Paris-Shows von Samstag und Sonntag wegen des Ausnahmezustandes in der Stadt abgesagt, wollen sie aber "zu einem angemessenen Zeitpunkt" nachholen. Bono und seine Freunde werden ihre "Innocence + Experience"-Tour am 18. November in Belfast fortsetzen. Auch Motörhead haben ihr Paris-Konzert, das am Sonntag am Programm stand, in den Jänner verschoben.

Österreichs größter Konzert-Veranstalter Ewald Tatar, der auch Prince gebucht hatte, erwartet für die Zukunft aber trotzdem keine große Absage-Welle bei Konzert-Tourneen durch Europa.

"Die Reaktion der Foo Fighters kann ich nachvollziehen", erklärte er gegenüber dem KURIER. "Das Paris-Konzert hätten sie ja auch gar nicht spielen können. Auch dass sich ein paar andere Acts unmittelbar nach den Anschlägen überlegen, wie es weitergehen soll, ist klar. Aber insgesamt glaube ich nicht, dass das Konzertbusiness längerfristig dadurch einen Dämpfer erleiden wird. Klein beizugeben und zu sagen wir spielen nicht, wäre auch das falsche Signal."

Darüber, ob das Publikum auf die Anschläge reagieren und Groß-Konzerte meiden wird, will Tatar keine Prognosen anstellen: "Darüber kann man erst in ein paar Monaten Resümee ziehen."

Auch die Veranstalter-Agentur Arcadia, ab 2016 unter anderem für die Wiesen-Festivals zuständig, ist sich sicher, dass mit Bodychecks und dem Überprüfen der Taschen am Eingang auch bisher schon für einen hohen Sicherheitsstandard gesorgt war. In einer Presseaussendung hieß es weiter: "Es muss aber auch gesagt werden, dass all diese Maßnahmen gegen schwer bewaffente Angreifer, die egal aus welcher Motivation heraus ein Konzert stürmen, wenig ausrichten können. Wir sind zu tiefst erschüttert und bestürzt über die Ereignisse in Paris. Aber wir möchten und wir werden den Terroristen nicht die Genugtuung geben, dass wir jetzt alle Veranstaltungen absagen und uns unsere Freiheit, unsere Freude, unsere Begeisterung für Musik nehmen lassen."