Abschiednehmen vom berühmtesten Neurologen
Von Peter Pisa
Man liest diese Autobiografie anders, weil der britische (aber in den USA groß gewordene) Neurologe Oliver Sacks im Februar erklärt hat, nur noch einige Monate zu leben. Leberkrebs.
Trauriger wird "On The Move" mit diesem Wissen. Obwohl es ein wildes und oft glückliches Leben ist, auf das er blickt – mit der Riesenausnahme, dass seine Mutter, als sie 1951 von der Homosexualität ihres Sohnes erfuhr, sagte: "Ich wünschte, du wärest nie geboren worden."
Als Arzt und Forscher war Sacks nie so bedeutend wie als Schriftsteller, durch dessen Fallstudien man erfuhr, wie einzigartig eine lockere Schraube machen kann – z. B. den Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte. Sein Buch "Zeit des Erwachens" machte ihn erst berühmt, als es 1990 verfilmt wurde, mit Robin Williams als Oliver Sacks.
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