Neuigkeiten von Adam und Eva
Von Peter Pisa
Sollte sich jemand einbilden, er kann einen Essay schreiben: Von Eliot Weinberger darf er nichts lesen – rasch würde er sein Vorhaben aufgeben.
Der New Yorker nimmt sich halt nicht so wichtig wie andere, er breitet bloß immenses Wissen aus, das er sich auf Reisen aneignet.
Whio who
Dann entsteht z.B. ein Essay über Verstorbene mit dem Namen Chang. Dann macht er mit Lappenkrähen bekannt, die mit ihrem "whio who" wie Menschen im Gespräch klingen. Aus der Geschichte von Adam und Eva (armenische Fassung, georgische Fassung ...) holt er Neuigkeiten – unglaublich.
Er dokumentiert, und allein schon durch die Anordnung der Sätze hat man Gedichte vor sich. Passt ohnehin: So schön ist die Welt. Lyrisch mitunter.
Immer versucht er, sofort in Bann zu schlagen, ud nach dem letztem Wort sollte der Leser erfrischt aufwachen. "Vogelgeister" ist der jüngste Versuch, Weinberger im deutschen Sprachraum bekannt zu machen.
Eliot
Weinberger:
„Vogelgeister“
Übersetzt von Beatrice Faßbender.
Berenberg Verlag.
160 Seiten.
22,70 Euro.
KURIER-Wertung: ****