Kultur

Nach Hit kam Panik-Attacke

Juli 2013. James Arthur landet in New York. Es ist noch kein Jahr her, dass er die britischen Casting-Show X-Factor gewonnen hat. Seither hatte er mit "Impossible" einen Super-Hit gehabt, will im Big Apple mit TV-Shows und Interviews die Karriere weiter ankurbeln.

Doch kurz nach der Landung geht gar nichts mehr: "Ich dachte, ich bekomme einen Herzinfarkt", erzählte er kürzlich der britischen Tageszeitung Daily Mirror. "Ich konnte kaum atmen und mein linker Arm war taub. Ich bin in die Notaufnahme eines Spitals, wo sich herausstellte, dass ich eine Panik-Attacke hatte."

Der Grund dafür, vermutet Arthur, sei der plötzliche Start in die Karriere gewesen. "Jahrelang war ich ein Niemand, ein Nichtsnutz. Und dann hatte plötzlich jeder eine Meinung von mir. Ich hatte genug Geld und den Ruhm, aber ich war todunglücklich."

Einige dieser Erlebnisse hat Arthur in den Songs seines vorigen Herbst erschienenen Debüt-Albums "James Arthur" verarbeitet. So singt er in "Emergency" über den Vorfall in New York und in "Suicide" über einen jungen Mann, der aus Liebeskummer zum Messer greift.

Eigenständig

Natürlich sind auf dem Album, das weit mehr in Richtung Soul als Pop tendiert auch typische Liebesballaden für das Teen-Publikum. Trotzdem zeigt der Brite mehr Eigenständigkeit als andere X-Factor-Gewinner.

Denn eigentlich kommt Arctic-Monkeys-Fan Arthur aus der Alternative-Szene. Nachdem sich seine Eltern getrennt hatten, als er zwei war, zog er mit seiner Mutter nach Bahrain und mit 14 wieder zurück nach England. Dort geriet er "auf die schiefe Bahn", schwänzte die Schule und provozierte Schlägereien.

"Deshalb warf mich meine Mum raus, als ich 16 war. Ich schlief auf der Straße oder in verdreckten Untermietzimmern. Ich versuchte, mit der Musik Fuß zu fassen, aber keiner interessierte sich dafür. Ich musste im Supermarkt Lebensmittel stehlen, um überleben zu können."

In vier verschiedenen Alternative-Rock-Bands sang Arthur in dieser Zeit. Doch der Durchbruch gelang ihm erst mit X Factor 2012. Der Show, sagt er, verdanke er "alles" und meint damit den Erfolg. Denn den kann er jetzt – nach einer Verhaltens-Therapie mit einer positiveren Einstellung zum Leben ausgestattet – auch genießen.

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INFO: James Arthur live: 13. 2. Wien/Arena. Das Konzert ist ausverkauft.