Musiker und Wissenschafter Rudolf Pietsch gestorben
Der Musiker und Musikvermittler Rudolf Pietsch ist tot. Der als Tanzgeiger und Volksmusikexperte bekannte Wiener verstarb in der Nacht auf Mittwoch in Krems, wie die Universität für Musik und darstellende Kunst (mdw) der APA bestätigt. Pietsch wurde 68 Jahre alt.
Geboren am 17. Oktober 1951 in der Bundeshauptstadt, studierte Pietsch zunächst an der mdw Musikerziehung, bevor er an der Universität selbst seine wissenschaftliche Karriere startete. Seit 1981 Lehrbeauftragter, wurde er 1982 Hochschulassistent und 1988 schließlich Assistenzprofessor an der mdw. Dort war er 1992 bis 1993 auch mit der interimistischen Leitung der Lehrkanzel für Geschichte und Theorie der Volksmusik betraut, bevor er 2011 bis 2016 stellvertretender Leiter des Instituts für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie wurde. Auch nach seiner Versetzung in den Ruhestand 2016 blieb Pietsch bis zum vergangenen Jahr der Institution als Lehrender erhalten.
Pietsch näherte sich seinem Forschungsgegenstand aber stets nicht nur aus dem vermeintlichen Elfenbeinturm der Wissenschaft heraus, sondern war immer auch selbst als Musikant tätig. So war der Instrumentensammler auch langjähriger musikalischer Leiter der Formation „Die Tanzgeiger“. Dieses facettenreiche Schaffen blieb nicht ungewürdigt. So war Rudolf Pietsch etwa seit 2012 Träger des Würdigungspreises des Kulturpreises des Landes Niederösterreich, erhielt im selben Jahr den Tobi Reiser Preis und wurde 2016 mit der Verdienstmedaille in Gold der mdw bedacht.