Kultur

Miss Terry will man die Schulter borgen

Und wenn man ein kleines Weihnachtsgeschenk braucht, nicht teuer: bitte "Miss Terry" kaufen, geschrieben von der Engländerin Liza Cody, die mit Krimis über die (erfundene) Londoner Wrestlerin Eva Wylie, genannt "Killer Queen", bekannt wurde.

"Miss Terry" ist auch ein Krimi, wenn man ihn so sehen will. Die Leiche eines Neugeborenen wird in einem Baucontainer gefunden. Gegenüber der Wohnung von Miss Terry, die eigentlich Nita Tehri heißt und deren Eltern aus Pakistan oder Indien stammen. Vor denen flüchtete sie einst, weil sie nicht den Auserwählten heiraten wollte. Nita Theri ist gebürtige Engländerin, Volksschullehrerin, eine gute, eine liebe, ein ideales Opfer: Ihre Haut ist dunkler – die Hetze beginnt. War sie denn nicht schwanger gewesen? NEIN!

Liza Cody schreibt über Rassismus und Sexismus, und sie tut das so leicht, dass es schwer wiegt. Ihren Frauenfiguren würde man gern die Schulter borgen. Damit sie sich ausweinen können. Oder schreien.

Klasse Typen sind das ...


Liza Cody:
„Miss Terry“
Übersetzt von Grundmann & Laudan.
Reihe Ariadne im Argument Verlag.
288 Seiten. 17,50 Euro.

KURIER-Wertung: ****