Kultur/Medien

US-Ministerium klagt gegen Übernahme von Buchverlag durch Bertelsmann

Das US-Justizministerium klagt gegen die geplante Übernahme des US-Buchverlags Simon & Schuster durch die Bertelsmann-Tochter Penguin Random House. Das Ministerium erklärte am Dienstag, eine Übernahme würde dem Wettbewerb und letztlich Autoren und Lesern schaden. Mit der bei einem Bundesgericht in der US-Hauptstadt Washington eingereichten Zivilklage soll der geplante Kauf mit einem Wert von knapp 2,2 Milliarden Dollar (rund 1,9 Milliarden Euro) blockiert werden.

"Wenn dem weltweit größten Buchverlag erlaubt wird, einen seiner größten Rivalen zu kaufen, wird er beispiellose Kontrolle über diese wichtige Branche erlangen", erklärte Justizminister Merrick Garland. "Amerikanische Autoren und Verbraucher würden den Preis für diese wettbewerbsfeindliche Fusion bezahlen - geringere Vorauszahlungen für Autoren und letztlich weniger Bücher und weniger Vielfalt für Konsumenten."

Weltgrößter Verlag

Bertelsmann hatte vor einem Jahr erklärt, dass die zum Gütersloher Konzern gehörende Verlagsgruppe Penguin Random House den Verlag Simon & Schuster für 2,175 Milliarden Dollar von der US-Mediengruppe ViacomCBS kaufen will. Vorstandschef Thomas Rabe sprach damals von einem "weiteren strategischen Meilenstein zur Stärkung unserer globalen Inhaltegeschäfte".

Simon & Schuster ist der viertgrößte Buchverlag in den USA und veröffentlicht Bücher unter anderem von John Irving oder Stephen King, aber auch von Star-Journalist Bob Woodward und der früheren Außenministerin Hillary Clinton.

Penguin Random House mit Sitz in New York ist der weltgrößte Buchverlag und gehört vollständig zu Bertelsmann. In dem Verlag sind Bücher des früheren US-Präsidenten Barack Obama, seiner Frau Michelle und der Star-Schriftsteller John Grisham und Dan Brown erschienen. Zuletzt veröffentlichte Penguin Random House "Renegades: Born in the USA" mit Gesprächen von Ex-Präsident Obama und Rockstar Bruce Springsteen.