"Ted Lasso" und "The Crown" gewinnen bei den Emmys
Die Komödie "Ted Lasso" und das Drama "The Crown" sind bei der Emmy-Verleihung am Sonntagabend (Ortszeit) in Los Angeles als beste Fernsehserien des Jahres ausgezeichnet worden. Damit setzt sich der Siegeszug der Streamingplattformen im Fernsehbereich fort. "Ted Lasso" läuft auf Apple+, "The Crown" auf Netflix. Ebenfalls von Netflix produziert wurde die beste Miniserie des Jahres, "Damengambit".
Mit insgesamt fast 30 Preisen für „The Crown“, „Ted Lasso“ und „Das Damengambit“ feierten drei Serien große Erfolge, die während der Corona-Pandemie sowohl bei der Kritik als auch beim Publikum exzellent ankamen - in der Vergangenheit waren die Emmys immer mal wieder dafür kritisiert worden, kaum gesehene Serien auszuzeichnen.
20 Nominierungen für "Ted Lasso"
Die Fußballserie "Ted Lasso" war mit 13 Nominierungen als Favorit in den Abend gegangen. Jason Sudeikis wurde als bester Hauptdarsteller geehrt.
Auch die beiden Awards für die besten Nebenrollen gingen an die bei Apple TV+ laufende Serie über einen US-Football-Trainer, der in England einen Fußballverein umkrempelt.
"The Crown" räumt ab
"The Crown" wurde nach vier Staffeln erstmals in der Königskategorie des wichtigsten Fernsehpreises der Welt ausgezeichnet. Olivia Colman für die Hauptrolle der britischen Königin Elizabeth II. hatte für diese Rolle zuvor bereits den Preis als beste Drama-Schauspielerin erhalten.
Auch Josh O'Connor hatte für seine Verkörperung von Prinz Charles die Auszeichnung als bester männlicher Hauptdarsteller in einer Dramaserie bekommen. "The Crown" hatte am Sonntagabend darüber hinaus Auszeichnungen für die beste weibliche Nebenrolle, beste Regie und das beste Drehbuch gewonnen.
Preisverleihung wieder vor Publikum
Hunderte US-Fernsehstars hatten zu Beginn der Emmy-Verleihung in Los Angeles mit dem Song "Just a Friend" des verstorbenen Rappers Biz Markie gedacht und die Kraft des Fernsehens gefeiert. "Fernsehen, du hast, was ich brauche", sangen viele der Nominierten zum Start der Show am Sonntagabend (Ortszeit). Markie war im Juli im Alter von 57 Jahren gestorben. Die renommierten US-Fernsehpreise werden zum 73. Mal vergeben, nach einer pandemiebedingten Pause wieder vor Publikum.
Allerdings waren in Los Angeles nur rund 600 Menschen in einem Zelt neben dem sonst als Veranstaltungsort genutzten Microsoft Theater als Zuschauerinnen und Zuschauer zugelassen. Weil das Zelt aber überdacht war, erschloss sich Schauspieler Seth Rogen die Vorsichtsmaßnahme nicht. „Lasst mich anfangen, indem ich sage, dass hier viel zu viele Menschen in einem Raum sind“, meinte er zu Beginn der Show. „Man hat uns gesagt, die Verleihung sei draußen. Das ist sie nicht!“, sagte Rogen unter Gelächter. „Warum gibt es hier ein Dach? Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich nicht gekommen.“
Zwei Stunden Warten
Das von vielen erhoffte Zeichen für mehr Gleichberechtigung von Minderheiten in Hollywood blieb allerdings auch in diesem Jahr aus - alle zwölf Emmys für Haupt- und Nebenrollen gingen ausnahmslos an Weiße. Schwarze, Indigene und Latino-Stars standen beim Gala-Abend am Sonntag vor allem als Präsentatoren auf der Bühne. Mehr als zwei Stunden dauerte es aber, bis mit Michaela Coel in einer der regulären Kategorien die erste Schwarze ausgezeichnet wurde.
Die 33-Jährige Britin gewann den Preis für das beste Drehbuch einer Miniserie für das exzellent besprochene „I May Destroy You“. Coel spielt darin auch die Hauptfigur Arabella, eine Autorin, die mit den Folgen eines Missbrauchs umgeht. „Schreibt die Geschichte, die euch ängstigt, die euch unangenehm ist“, riet sie in ihrer mit Standing Ovations bedachten Rede. „Ich widme diesen Preis allen Überlebenden von sexuellem Missbrauch“, sagte Coel weiter.