Kultur/Medien

ServusTV muss erneut seine "Runde der Spitzenkandidaten" absagen

Erst am Mittwoch hatte man noch eine Ankündigung zur geplante "Runde der Spitzenkandidaten" bei ServusTV verschickt. Heute hätten ab 21:50 Uhr die Chefs der fünf Parlamentsparteien in Salzburg aufeinandertreffen sollen.

Doch die Flutkatastrophe vom vergangenen Wochenende hätte auch den TV-Wahlkampf durcheinander gewirbelt, meldet am Donnerstag ServusTV. Bundeskanzler Karl Nehammer habe am Mittwoch seine Teilnahme mit der Begründung zurückgezogen, dass er am Donnerstag zum Hochwassergipfel nach Polen fliege. Daraufhin hätten auch die Spitzenkandidaten von FPÖ und SPÖ, Herbert Kickl und Andreas Babler, ihre Teilnahme an der Live-Sendung im Hangar-7 abgesagt. Sie wollten – so wie die ÖVP – stattdessen Stellvertreter entsenden, berichtet der Salzburger Sender. Die Absage erklärt man nun so: "Da dies nach Auffassung von ServusTV nicht dem Anspruch einer ,Runde der Spitzenkandidaten' entspricht, wurde entschieden, diese – seit vielen Wochen vereinbarte – Diskussion abzusagen."

Grosz & Co. und "Runde der Ehemaligen"

Statt einer politischen Diskussion von Parteienvertretern zu senden, entschied sich ServusTV dazu, eine Diskussionrunde zum Thema "Wahl 24: Die große Regierungsbilanz" zusammenzustellen. Zu Gast bei Michael Fleischhacker im ServusTV-Studio in der Wiener Krieau sind nun der Ex-BZÖ-Politiker und Dauergast auf Oe24. Gerald Grosz, Arbeitsrechtlerin Katharina Körber-Risak und Gesundheitswissenschaftler Martin Sprenger (live ab 21.45 Uhr).

Drei Tage vor der Nationalratswahl, am 26. September, lädt Fleischhacker dann ehemalige Spitzenpolitiker zum Gespräch. Die „Runde der Ehemaligen“ findet im Hangar-7 in Salzburg statt.


 

Bereits im Finish des EU-Wahlkampfs hatte ServusTV ähnliches Ungemach erfahren. Am 6. Juni, drei Tage vor der Wahl, sollte ein „Talk Spezial“ mit allen fünf Spitzenkandidaten für die Europawahl stattfinden. Damals wollten mehrere Parteien andere Kandidaten schicken, was der Sender ebenfalls abgelehnt hatte. Unter anderem stellte der Diskussionsort Salzburg für zumindest einen Kandidaten ein Problem dar.