Digitalumsätze bei "Bild"-Zeitung gleichen Rückgänge bei Print aus
Beim Flaggschiff des deutschen Axel Springer Verlags, der "Bild"-Zeitung, haben die digitalen Umsätze erstmals den Rückgang der Print-Erlöse ausgeglichen. Im vergangenen Jahr habe es einschließlich Vertrieb, Anzeigengeschäft und "Bild+" beim gesamten Umsatz der Bild-Gruppe einen Anstieg im zweistelligen Millionen-Bereich auf einen "mittleren bis hohen dreistelligen Millionen-Betrag" gegeben, sagte der Chef der "Bild"-Gruppe, Claudius Senst, am Dienstag in Berlin.
Hier habe das digitale Anzeigengeschäft für Schwung gesorgt. Das Boulevardblatt setzt wie der gesamte Verlag zunehmend auf das Digitale. Im Zuge des Projektes "digital only" könne er aber kein konkretes Datum nennen, ab dem es keine gedruckte "Bild"-Zeitung mehr gebe, sagte der Manager. "Mein Wunsch ist, dass wir die gedruckte Zeitung noch so lange wie möglich erhalten und wir haben absolut keine Pläne daran etwas zu ändern."
Die "Bild" steigerte ihre digitalen Abos im vorigen Jahr um rund elf Prozent auf 724.000. Im Schnitt zahlen die Kunden zwischen vier und fünf Euro pro Monat, wie Senst sagte. Die Reichweite kletterte auf gut 18 Millionen tägliche Visits. Das Ziel bis 2026 sind eine Million Digital-Abos und eine Reichweite von 20 Millionen Visits.
Springer-Chef Mathias Döpfner hatte angekündigt, bis 2025 bei "Bild" und "Welt" rund 100 Millionen Euro einzusparen. Im Zuge des Personalabbaus seien gut 200 Beschäftigte gegangen, teilweise mit großzügigen Abfertigungen, sagte "Bild"-Chefredakteurin Marion Horn. Darüber hinaus fielen rund 80 Stellen bei "Bild" TV weg. Der Sender erfüllte nicht die Erwartungen und stellte Ende 2023 seine lineare Verbreitung ein. Das "Bild"-Bewegtbildangebot konzentriert sich seitdem auf eigene digitale Plattformen von "Bild". Bei "Bild" seien derzeit rund 650 Menschen beschäftigt, sagte Horn.