Kultur

Liessmann als scharfzüngiger Eröffnungsredner

Konrad Paul Liessmann wird am 28. Juli in der Felsenreitschule die Festrede bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele 2016 halten. „In einer Zeit, da der Populismus alle Lebensbereiche zu erobern droht, scheint uns der Kulturphilosoph Konrad Paul Liessmann der ideale Festspielredner zu sein,“ so die Argumentation von Präsidentin Helga Rabl-Stadler und Intendant Sven Eric Bechtolf.

Für Liessmann kann eine Gesellschaft, die alles unter dem Aspekt der unmittelbaren Brauchbarkeit, Anwendbarkeit und Nützlichkeit sieht, in einem ökonomischen Sinn erfolgreich; er befürchtet aber, dass „eine Gesellschaft, die die Muße und die Musen nicht mehr kennt, die das Schöne und die Kunst nur mehr unter dem Aspekt der Umwegrentabilität und als Standortvorteil ins Auge fassen kann,“ verarmt.

Liessmann, 1953 in Villach geboren, ist Essayist, Literaturkritiker, Universitätsprofessor für Methoden der Vermittlung von Philosophie und Ethik an der Universität Wien und wissenschaftlicher Leiter des „Philosophicum Lech“. Unter anderem wurde er mit dem Staatspreis für Kulturpublizistik (1996), dem Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels (2003), dem Donauland Sachbuchpreis, dem Preis der Havel-Stiftung (beide 2010) und dem Paul Watzlawick-Ehrenring (2016) ausgezeichnet.