Kultur

"La Bohème" mit Netrebko: Herausforderung für den ORF

Mit dem Licht gab es noch Probleme. ORF-TV-Kulturchef Martin Traxl drückt es zwar nobler aus – "Wir sind gefordert, was das Licht betrifft", – aber Fakt ist: Es gibt noch einiges zu tun bis zur Fernsehübertragung am Mittwoch.

Weil: Bühnenregie und Fernsehregie, das sind zwei unterschiedliche Dinge. Nicht alles, was auf der Bühne gut aussieht, funktioniert auch im Fernsehen, und umgekehrt. Brian Large, der die Edelproduktion von den Salzburger Festspielen fürs gemeine Fernsehvolk aufbereitet, bereitet den Tag X seit drei Wochen intensivst vor. Beobachtet Proben, arbeitet am Drehbuch, spricht mit den Sängern und Regisseur Damiano Michieletto. Zum Beispiel über das Licht, das eben auch fernsehtauglich sein sollte.

Bunt

Insgesamt zeigt sich Large angetan von Michielettos Arbeit. Dessen "Bohème" sei heutig – und trotzdem werktreu. Besondere Freude hat Large mit dem üppig und farbenfroh inszenierten zweiten Bild. "Das ist eine der buntesten Produktionen, die ich jemals gemacht habe. Vor allem das zweite Bild ist voll von Energie, Farbe und Ideen. Ich glaube, es wird mit dieser Produktion gelingen, auch junges Publikum anzusprechen."

Die zeitversetzte TV-Übertragung von "La Bohème"  im ORF 2-Hauptabend ist der Höhepunkt des heurigen, besonders umfangreichen ORF-Festspielsommers. "Es geht drunter und drüber," beschreibt Traxl den Arbeitsalltag des ORF-Teams in Salzburg. "Aber im positiven Sinne. Bis jetzt läuft alles wirklich gut. Die Abläufe sind minutiös durchgeplant. Es grenzt an ein Wunder, dass man das mit so einem kleinen Team machen kann." Auf die heutige "Boheme" folgt am Montag auf ORF 2 ein Mitschnitt der "Zauberflöte" (22.15 Uhr). 3 sat zeigt am Sonntag "Ariadne auf Naxos" (20.15 Uhr). Bernd Alois Zimmermanns "Die Soldaten" ist am 26. August auf 3 sat zu sehen.

Ebenfalls im Festspielangebot des ORF: eine 15-teilige Interviewserie von Barbara Rett auf ORF III, am Mittwoch (1. August, 19.50 Uhr) etwa mit Tenor Michael Schade, der über die bevorstehende "Labyrinth"-Premiere sprechen wird. Es folgen u. a. Peter Simonischek, Jonas Kaufmann und Peter Matić.