Kultur

Ansturm auf die Bilderbude

Die neue Kunstkammer, die erste Schau des britischen Malers Lucian Freud in Österreich: 2013 hatte das Kunsthistorische Museum (KHM) echte Trümpfe in der Hand.

Dass das KHM-Haupthaus seine Besucherzahlen damit gerade um 10,7 Prozent (von 703.588 im Jahr 2012 auf 778.853 anno 2013) steigern konnte, nimmt sich da gar nicht so spektakulär aus.

Allerdings hatte das KHM 2012 bereits mit seiner „Klimt-Brücke“, auf der man Fresken im Stiegenhaus sehen konnte, Zuwächse generiert. Und während die Brücke ein „Einmaleffekt“ gewesen sei, so Geschäftsführer Paul Frey, solle das Wachstum durch die Kunstkammer „dauerhaft“ sein.

Hof im Haus

Das Ausstellungsprogramm 2014 kreist stark um Monarchen und Jubiläen: Zu Karl dem Großen, dessen Todestag sich heute, Dienstag, zum 1200. Mal jährt, bringt das KHM die Schau „Kaiser Augustus und Kaiser Karl der Große“ (20. 5.–24. 8.). Zuvor kommt noch der Juwelier der Zaren, Peter Carl Fabergé, zu Ehren (18. 2.–18. 5.). Erzherzog Leopold Wilhelm und seiner Sammlung ist die sommerliche „Intermezzo“-Schau gewidmet (17. 6.–28. 9.). Der spanische Hofmaler Diego Velázquez ist das Zugpferd im Herbst (28. 10.– 5. 2. 2015).

Als stille Trumpfkarte stützt der frei zugängliche Theseustempel seit 2011 die KHM-Besucherstatistik, 118.146 Menschen schauten 2013 hinein. 2014 wird der Bau vom Keramikkünstler und Autor Edmund de Waal („Der Hase mit den Bernsteinaugen“) bespielt.

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Das Schönreden von Besucherzahlen ist fixer Bestandteil der Museumsfolklore. Heuer, so heißt es aus dem Kulturministerium, sind die Zahlen aber ehrlicher als je zuvor: Bibliotheksbesucher und Gäste von Fremdveranstaltungen würden in keinem Bundesmuseum mehr mitgezählt (außer sie gehen auch in die Ausstellungen).

In manchen Häusern ergeben sich so starke Unterschiede zum Vorjahr: Im MAK, wo man bisher Bibliotheks- und Eventgäste mitrechnete, liegt die Gesamtzahl um 25 % unter der von 2012, obwohl die Zahl „reiner“ Ausstellungsbesucher gegenüber 2012 um 17,65 % stieg. Auch im mumok sei das tatsächliche Niveau „annähernd gehalten worden.“

Aufsteiger war das Naturhistorische Museum, das seine Besucherzahlen u. a. dank der (nicht als Fremdveranstaltung gewerteten) „Körperwelten“-Schau um 34 % erhöhte. Erstmals zählten die Museen 2013 mehr als eine Million Besucher unter 19 Jahren – für sie ist der Eintritt seit 2010 frei.