Kultur

Kulturstaatssekretärin: „Ich habe den Mai noch nicht aufgegeben“

Gerhard Ruiss, Sprecher der IG Autorinnen Autoren, berichtet in einer Aussendung über eine Videokonferenz am Dienstag, zu der Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer rund 50 Vertreter aus der Kunst und Kultur eingeladen hatte. Dies passierte in Reaktion auf den offenen Protestbrief der Kulturszene, den mehr als 1.500 Kunst- und Kulturschaffende sowie 350 Kultureinrichtungen unterzeichnet haben.

"Die Situation rund um die ersten Öffnungsschritte für Kunst und Kultur stellte sich dabei noch dramatischer heraus als ohnehin gedacht", so Ruiss. Während es für die meisten Vertreter noch um erste Öffnungsschritte im April gegangen sei, hätte der Ansatz der Staatssekretärin zur Öffnungsperspektive für Kunst und Kultur gelautet: „Ich habe den Mai noch nicht aufgegeben.“

Ruiss kontert: "Wir können es uns nicht leisten, auch nur eine Woche aufzugeben. Wir geben auch den April noch nicht auf." 

Der Pressesprecher von Mayer bestätigt, dass der Satz so gefallen sei. Er sei aber aus dem Zusammenhang gerissen worden. "Die zitierte Aussage von Frau Staatssekretärin Mayer war eine Reaktion auf die Frage aus der Runde, ob es nicht besser wäre, Planungssicherheit in dem Sinn herzustellen, dass man gleich den gesamten Kulturbetrieb bis zum Sommer zusperrt. Darauf hat Frau Staatssekretärin Mayer geantwortet, dass sie nicht bereit sei, einen früheren Starttermin aufzugeben. Für sie sei klar, dass der frühestmögliche Termin für eine Öffnung genutzt werden muss."

Zeitpunkt und Details für den Neustart seien zwar in Vorbereitung, wie stets aber abhängig vom Infektionsgeschehen. Fix sei, dass ab den ersten Öffnungsschritten nur ein Meter Mindestabstand bei Veranstaltungen gelten soll - und Personenobergrenzen über 100 angestrebt würden, um einen wirtschaftlich vertretbare Öffnung zu erlauben. Im nächsten Schritt sollen im Rahmen eines Stufenplans rasch höhere Publikumszahlen möglich werden. Maskenpflicht und Zutrittstests würden jedoch noch länger das Kulturleben begleiten. Ob eine Lockerung der Sperrstunde für Veranstaltungen möglich sei, werde geprüft. Ebenso soll eine baldige Ermöglichung von Kulturveranstaltungen im Freien geprüft werden und die Umsetzung von wissenschaftlich begleiteten Pilotprojekten.