"Die Mühe hat sich gelohnt"
Ohne Klimt wäre hier alles nichts. Aber mit Klimt darf man nicht übersehen, was einmal war in Hietzing in der Feldmühlgasse 11", sagt Felizitas Schreier. Die Präsidentin des Vereins "Gedenkstätte Gustav Klimt" hat es bewiesen: Hartnäckigkeit zahlt sich aus.
Sie hat seit 1998 um den Erhalt und die Rekonstruktion des Maler-Ateliers gekämpft. Und freut sich – trotz Kritik von Museumsleuten und Restauratoren an der Revitalisierung – über einen "Europa Nostra"-Preis 2014, Europas wichtigste Auszeichnung für den Erhalt des kulturellen Erbes (Kategorie: Engagierter Einsatz über einen langen Zeitraum).
Kulturerbe-Schutz
"Europa Nostra", ein europäischer Verbund nicht-staatlicher Denkmal- und Landschaftsschutzorganisationen, umfasst 250 Verbände in über 50 Ländern Europas. Ein Fokus liegt darauf, Europas gefährdete Denkmäler, Landschaften und Kulturstätten zu erhalten.
Dabei ist, was "Klimt Villa" genannt wird, irreführend. Denn der Maler besaß nie eine Villa. Sein Atelier, in dem von 1911 bis zu seinem Tod 1918 einige seiner wichtigsten Werke entstanden, war ein eingeschoßiges Gartenhaus in einem wilden Obstgarten, das erst 1923 von der Kauffrau Ernestine Werner zu einer neobarocken Villa umgebaut wurde.
Der Charme des "Rosenkavalier-Stils" brachte 2013 fast 8000 Besucher ins Haus. Mit bis zu 35 Konzerten und anderen Veranstaltungen heuer hofft Ausstellungskoordinator Baris Alakus auf künftig bis zu 14.000 Besucher jährlich. Und auf eine finanzielle Unterstützung der Stadt Wien.
Für Schreier "hat sich die Mühe gelohnt". Sie wünscht sich, dass Klimts Atelier in Unter St. Veit "von den Wienern, den Österreichern und der Welt besser wahrgenommen wird. Publicity ist alles."
"Hätte man dieses allerletzte Klimthaus abgerissen, eine weltweite Schande", findet auch Gerhard Tötschinger, der sich seit Jahren intensiv mit Denkmalschutzprojekten beschäftigt. So rettet, erwirbt, restauriert und erhält die Baukultur-Privatstiftung vom Verfall bedrohte Bauwerke und Kulturgüter von historischer Bedeutung und macht sie öffentlich zugänglich.
Auf Klimts Spuren
Klimts letztes Atelier Die einzige zumindest teilweise erhaltene Wirkungsstätte Gustav Klimts befindet sich in Unter St. Veit. Der Jugendstilmaler dürfte hier, in einem einst eingeschoßigen Landhaus mit hohen Fenstern, ab 1911 etwa zwölf Bilder gemalt haben.
Wann & Wo
Wien 13., Feldmühlgasse 11,
1. 2.–12. 7. u. 14. 8.–31. 10.
Do., Fr. und Sa. 10 bis 18 Uhr. Jeden Sa. Führung (14 Uhr).