"Kleine Menschlein" weltweit auf der Bühne
Von Katharina Baier
Am 27. Februar 1913 von dem Bildhauer Anton Aichner gegründet (und damit älter als die Salzburger Festspiele) ist das Marionettentheater bereits seit 100 Jahren Anziehungspunkt für Jung und Alt. Den runden Geburtstag begeht das Haus mit zwei Märchen und einer Ausstellung zur Geschichte der ehrwürdigen Institution.
Wie viel Handwerk und Können von Nöten ist, um den beweglichen Figuren Leben einzuhauchen, können Besucher in der Puppen-Werkstatt nachvollziehen. Auch eine Sonderbriefmarke, die eine Papageno-Marionette aus Mozarts Oper "Die Zauberflöte" zeigt, gibt es zum Fest.
Seit jeher stehen volkstümliche Stücke und Märchen ebenso auf dem Spielplan wie klassische Opern oder auch Ballette. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Salzburger Marionettentheater auch weltweit einen Namen gemacht: Tourneen führten nach Moskau, Japan, Australien oder auch nach Nord- und Südamerika. Zum 100-jährigen Bestehen wird "Schneewittchen" zu sehen sein. Im September folgt „Alice im Wunderland“.
99 Jahre lang hat die Familie Aicher die Fäden fest in den Händen gehalten. Nach dem Tod von Prinzipalin Gretl Aicher 2012, die ihrem Großvater Anton und ihrem Vater Hermann als "Chef"gefolgt war, hat ihre langjährige Kollegin Barbara Heuberger die Leitung übernommen: „Wir arbeiten hier mit kleinen Menschlein. Das ist immer wieder ein faszinierendes Erlebnis.“