Kultur

KHM: Haag signalisiert Stabilität, Schmidt zu Buße bereit

Die Leitung des Kunsthistorischen Museums (KHM) soll innerhalb der nächsten 1-2 Wochen formell neu ausgeschrieben werden. Dies sei aufgrund des Stellenbesetzungsgesetzes notwendig, hieß es auf KURIER-Nachfrage am Dienstag aus dem Büro von Kulturminister Alexander Schallenberg. Zuvor hatten sich mehrere Protagonisten der Kunstszene - darunter Museumsbund-Präsident Wolfgang Muchitsch und der Rektor der Universität für Angewandte Kunst, Gerald Bast - für eine Bestellung von Sabine Haag ohne Neuausschreibung ausgesprochen.

Haag, derzeit Übergangsgeneraldirektorin des Kunsthistorischen Museums (KHM), hatte am Montag unterstrichen, dass sie nach der Absage von Eike Schmidt bereit sei, das Haus weiterhin interimistisch zu führen: „Ich werde in den kommenden Tagen mit Bundesminister Schallenberg und dem Kuratorium des KHM-Museumsverbands sämtliche relevanten Fragen klären“, ließ sie wissen. Sie werde mit ihrem Team alles daransetzen, den erfolgreichen Kurs des KHM-Museumsverbands fortzuführen, so Haag in einer Aussendung. Die Institution stehe auf soliden Beinen: „Das Museum hat eine aktive und handlungsfähige Geschäftsführung und alle Schlüsselpositionen im Museum sind mit erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besetzt.“

Am Lenkrad

Eben diese Stabilität führte der bis vor kurzem als neuer KHM-Direktor designierte Eike Schmidt im ORF-Kulturmontag auch als Argument für seine kurzfristige Absage ins Treffen: In den Uffizien, wo Schmidt nun doch gerne weiter Direktor bleiben möchte, seien einige Projekte am Laufen, wo es wichtig sei, "dass jemand das Lenkrad hält", sagte der deutsche Kunsthistoriker; um das KHM mache er sich keine Sorgen.

Ein Gespräch zwischen Kulturminister Schallenberg und Eike Schmidt, ursprünglich bereits für vergangenen Freitag angesetzt, soll nun am Freitag, den 11.10. stattfinden, hieß es aus dem Ministerium. Mögliche rechtliche Schritte gegen Schmidt würden derzeit geprüft. Gegenüber dem ORF-Kulturmontag hatte der Museumsmanager bekannt, dass er auch zu Strafzahlungen bereit sei, wenn diese durch seine kurzfristige Absage nötig sein sollten: "Ich hoffe, ich kann sie mir leisten", sagte Schmidt.

Unterdessen wurde der für 25. Oktober angesetzte feierliche Abend zur Verabschiedung Haags abgesagt.