Kaya Yanar: Ein Mann, eine Mütze
Kaya Yanar im Stimmungshoch erzählt neuerdings schräge Geschichten aus aller Welt. Der Gewinner des Deutschen Comedy Preises 2014 (Kategorie "Bester Komiker") hat die Ethno-Comedy im deutschsprachigen Raum populär gemacht. "Was guckst du?!" wurde zum geflügelten Wort und der gebürtige Frankfurter mit türkischen Wurzeln zum TV-Star.
Ab 13. 9. ist der Weltenbummler unter den Komödianten auf Österreich-Tournee: Sein "Best of" ist ein Mix aus seinen bisher fünf Programmen und Passagen aus dem aktuellen Solo "Around The World".
"Es ist unglaublich, die Leute lieben immer noch meine alten Figuren wie Hakan und Ranjid", sagt Yayar im KURIER-Gespräch. "Und dann erzähle ich, dass ich jetzt eine Partnerin habe, und wie es ist, mit ihr in der Schweiz zu leben. Wie ich mit diesen Culture Clash zwischen einem Deutschtürken und einer Schweizerin mit Schwyzerdütsch hadere."
In den letzten Jahren war er viel auf Reisen – in den USA, in Indien, Kanada ... Wo hat es ihm am besten gefallen? "Rein landschaftlich fand ich Neuseeland am schönsten. Ich bin ja auch ein großer Fan von Fantasy-Romanen und -Filmen und mag Traumlandschaften. Da war es toll, ins Land der Trilogie ‚Der Herr der Ringe‘ zu kommen und zu sehen, dass im Film computertechnisch nicht viel verändert wurde, sondern dass dort wirklich alles zauberhaft aussieht. Sonst bin ich gern in England – wegen des Humors der Briten – und in Irland – wegen der Pub-Kultur. Da hat fast jeder eine Klampfe bereit, singt etwas oder bringt einen Limerick. Da ist die Atmosphäre künstlerisch schon sehr kreativ, und es wird nicht nur gesoffen."
Liebe ist ...
"Im Anbaggern war ich immer schlecht. Dass ich schließlich doch zu meiner Partnerin kam, war ein Erfolg ihrer Beharrlichkeit", gibt der 42-Jährige zu. "Was lange währt, wird endlich gut."
Worin sie sich verliebt hat? Das fragt er sich heute noch. "Es muss der Humor gewesen sein, denn wenn ich mich in den Spiegel guck’, das war’s nicht. Ich war ja einige Jahre single, und ich konnte den Spruch meiner Mama nicht mehr hören: ‚Wenn die Richtige kommt ...‘ Ich glaubte nicht an den doofen Spruch. Entweder man ist beziehungsunfähig wie ich oder eben nicht. Aber plötzlich traf ich einen Menschen, wo einfach die Chemie passt, und ich stellte mich plötzlich in die Küche und fing an zu kochen. Das habe ich vorher nie gemacht. Oder ich räume meine Socken weg und mach die Zahnpastatube zu."
"Zähneknirschend" muss er zugeben: Mutti hatte doch recht, als sie sagte: "Wenn die Richtige kommt ..."
Auf der Bühne will er weder schockieren noch provozieren. Er sieht sich als "klassischer Entertainer-Typ", der gern mit Klischees und Vorurteilen – "den Bildern, die jeder im Kopf hat" – spielt: "Das ist gesund für die Gesellschaft. Denn hat nicht jeder von uns Vorurteile?"
Info: Kaya Yanar mit "Best Of" am 13. 9. (19 Uhr) Innsbruck; 18. 9. (20 Uhr) Wiener Stadthalle F;19. 9. (19.30 Uhr) Hallein; 20. 9. (19 Uhr) Bregenz; Karten: oeticket.com und stadthalle.com.