Kultur

Bergmann erhielt von Klaus Bachler 32.400 Euro

2700 Euro sollen monatlich von Klaus Bachlers Privatkonto auf das ebenfalls private Konto von Karin Bergmann zwischen 1. September 2008 und 31. August 2009 gefloßen sein. Insgesamt 32.400 Euro, berichtet am Freitag profil online und bezieht sich dabei auf die Auskunft des Burgtheaters. Diese Summe sei, so argumentiert man an der Burg, "freiwillig, ohne jegliche rechtliche Versicherung als Zeichen der freundschaftlichen Verbundenheit und persönlichen Dankbarkeit für die loyale Unterstützung" erfolgt.

Klaus Bachler hat mir von der Gage, die er nach Versteuerung auf seinem Konto hatte, einen Teil zukommen lassen." Und zwar nicht in einem Kuvert, sondern "ganz legal", beteuerte Karin Bergmann, die interimistische Direktorin des Burgtheaters, bei ihrem Studioauftritt in der ORF-Sendung "Hohes Haus" am Sonntag.

Die Ausführungen der einstigen Vizedirektorin des Burgtheaters, die nach dem vorzeitigen Abgang von Intendant Bachler an die Bayerische Staatsoper München im Herbst 2008 großteils dessen Agenden übernommen hatte, ließen dennoch Fragen offen: Warum war eine solche "Privatlösung" in einem Betrieb wie dem Burgtheater überhaupt notwendig? Wussten Aufsichtsrat und Holding von dem Arrangement? Wie sieht die Rechtslage bei der Versteuerung solcher Zuwendungen aus? Es ging ja um einen Teil von Bachlers bereits versteuertem Gehalt.

Donationen

Laut Bergmann waren die Gelder, die sie von Bachler als Entschädigung für ihren Mehraufwand während der Übergangszeit bekommen hatte, rein private "Donationen". Auf Geldgeschenke war bis zum 1. August 2008 Schenkungssteuer zu entrichten – seit diesem Datum sind derlei Zuwendungen beim Finanzamt meldepflichtig, sobald sie über einen Zeitraum von fünf Jahren die Summe von 15.000 Euro überschreiten.

Die Frage, ob Bergmann ihre "Geschenke" meldete, wurde auf KURIER-Anfrage nicht beantwortet. Zur Höhe der Donationen sagte Bergmann im ORF-Interview: "Es war nicht die Hälfte, aber es war in Ordnung."

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Georg Springer, Chef der Bundestheater-Holding, erklärte auf KURIER-Anfrage, über das Arrangement informiert gewesen zu sein. Einer Billigung durch den Aufsichtsrat hätte es nicht bedurft: Dieser müsse nicht einmal den Vertrag des Direktors genehmigen. Bergmann hatte unter Bachler den Vertrag einer stellvertretenden Direktorin, sagt Springer, der von einer "fairen Vorgehensweise" spricht: "Verpflichtet zur Wahrnehmung seiner Aufgaben war sie aufgrund ihrer Funktion sowieso."

Klaus Bachler hätte seine Funktion 2008 nicht abgegeben, sondern auch nach seinem Wechsel nach München seine formalen Pflichten als Geschäftsführer erfüllt, so Springer: "Es hat keine Aufsichtsratssitzung gegeben, bei der er entschuldigt war."