Kultur

Rudolf Buczolich; Nicht nur der Ober Rudolf

Lachen konnte man mit ihm. Etwa wenn Rudolf Buczolich erzählte, wie er einst bei Julius Patzak Unterricht in Stimmtechnik nahm, aber sich bei ihm für sein begrenztes Stimmmaterial entschuldigte. Und Patzak konterte: "Stimm’ brauchst kane, Burli. Singen muasst können!"

Am Samstag ist Buczolich im 82. Lebensjahr nach längerer Krankheit verstorben. TV-Zuschauern ist er noch als Ober Rudolf aus der sonntäglichen ORF-Sendung "Seniorenclub" in Erinnerung.

Der gebürtige Burgenländer absolvierte 1956 das Max-Reinhardt-Seminar, erhielt sein erstes Engagement in Basel und arbeitete in Hannover, Graz und am Schauspielhaus Zürich, von wo ihn Burgtheaterdirektor Achim Benning 1977 ans Haus am Ring holte. In dem war er ein gefragter Nestroy- und Raimund-Darsteller.

Er inszenierte u. a. "Talisman" und "Liliom" am Schauspielhaus Graz und "My Fair Lady" am Opernhaus Graz.

Als Vorgänger von Wolfgang Böck war er von 1988 bis 2003 Intendant der Schlossspiele Kobersdorf, was er ursprünglich gar nicht wollte:

"Es hieß damals, entweder Sie machen das jetzt, oder es wird nichts mehr. Ich habe dann gesagt, wir probieren das ein Jahr lang. Wir spielen den Zerrissenen. Ich inszeniere und spiele. Dann war es so, dass wir nicht mehr wussten, wo wir die Stühle hernehmen und die Leute hinsetzen sollten, weil das Publikum in Scharen kam. Dann habe ich gesagt, wenn das so ist, machen wir weiter."

1989 übernahm er auch die Intendanz der Seefestspiele Mörbisch, die er allerdings bereits 1992 nach einem Streit um die Bestellung des Dirigenten wieder zurücklegte.

Buczolich war mit der Sängerin und Schauspielerin Elisabeth Ofenböck verheiratet und Vater zweier Söhne. Seinen Lebensabend verbrachte der Schauspieler, der seine Bühnenkarriere aus gesundheitlichen Gründen beendete, zuletzt zurückgezogen in Wien.