Kultur

Journalist Kurt Kuch gestorben

Am 2. April 2014 änderte sich das Leben von Kurt Kuch völlig. Damals erhielt der Journalist die Diagnose: Lungenkrebs. Keine Sekunde zu früh, wie er in einem Interview mit News meint: "Zwei, drei Wochen wäre es noch gut gegangen, dann wäre ich tot gewesen." Es wurden neun Monate daraus. Am Samstag starb Kuch an den Folgen des Tumors in Graz, wie der ehemalige News-Chefredakteur Peter Pelinka via Twitter bestätigt.

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Neun Monate kämpfte Kuch so öffentlich gegen den Lungenkrebs, wie er österreichische Skandale öffentlich machte. Via Facebook, Twitter und Interviews zeigte er fast alles. "Ich kann nicht von allen Transparenz einfordern und mich selber ins Schneckenhaus zurückziehen", meinte der Aufdecker-Journalist in einem Interview mit dem Falter vor ein paar Wochen.

News

Die journalistische Heimat war für den 1972 in Oberwart geborenen Kuch das Magazin News. Seit 1996 arbeitete er bei dem Nachrichtenmagazin und stieg 2005 zum Chefreporter auf, ab 2009 war er Innenpolitikchef und ab 2011 stellvertretender Chefredakteur. Verdient, denn egal ob Hypo-Alpe-Adria, die dubiosen Geschäfte rund um die Eurofighter oder die Buwog-Affäre, Kuchs Name stand immer darunter.

Auch einige Bücher tragen Kurt Kuchs Handschrift. Unter anderem "Haider - Schatten über Europa", "Bei Hitlers - Zimmermädchen Annas Erinnerungen" und "Land der Diebe".

60 Zigaretten am Tag

Der größte Fehler den Kuch jemals machte, war wohl der Griff zum Glimmstängel. Im anfangs erwähnten Interview mit News meinte er auf die Frage nach dem ersten Gedanken nach der Diagnose:

"Dass ich die Hochzeit meiner heute 12-jährigen Tochter nicht erleben würde. Da ist alles vorbeigezogen: ihre Matura, ihr erster Freund – dass ich bei allem nicht dabei sein würde, nur weil ich Trottel geglaubt habe, ich muss rauchen. Ich hätte mich in dieser Sekunde selbst umbringen können vor lauter unendlicher Blödheit."

Bis zu drei Schachteln Zigaretten soll er an einem Tag geraucht haben. Damit andere nicht den selben Fehler machen wie er, hat sich Kuch am Ende seines Lebens für die Anti-Raucher-Initiative "Don‘t Smoke" stark gemacht.