Kultur

Jazzfest Wien: Ein Guitar Hero unplugged

Erster Höhepunkt beim Jazzfest Wien. Eigentlich war’s ein Wunsch­konzert der Fans von Joe Bonamassa. Der 35-jährige Guitar Hero ga­stierte auf Tour mit einem "Akustik-Spezial" am Dienstag in der ausverkauften Staatsoper.

Auf der Bühne sind zehn Gitarren im Halbrund aufgestellt. Der New Yorker Songwriter, Gitarrist und Sänger entstaubt Blues und Bluesrock, nachdem er bereits im Vorjahr mit seiner Hardrock-Allstar-Formation Black Country Communion im Haus am Ring aufgetreten war.
Diesmal macht ein halbes Dutzend Kameras im Zuschauerraum Aufnahmen für eine DVD. Bonamassa schafft mühelos die Grätsche vom Bluesrock der Sixties über den erdigen Mississippi-Delta-Sound bis zur Rock Energy unserer Tage. Er zähmt den dunklen Dämon des Blues mit Anklängen an Irish Folk Music und Country.

Dazu mischt er Klang­farben von Gerry O’Connors Banjo, Geige und Mandoline sowie mitunter ein Honky Tonk Piano. Percussionist Lenny Castro spielt auch das Waschbrett.
Da werkt ein Klangfanatiker, dem der Gitarrenton in seiner Tiefendimension, in seinem Glanz und seiner Fülle das Wichtigste ist. Dessen Vibrato den Noten eine wimmernd-wehmütige Seele verleiht. Bonamassas Stimme klingt wie vom Lonely Cowboy entlehnt.

"Dust Bowl" wird in seiner g’strampften Monotonie schon wieder spannend. "Woke Up Dreaming" wird zum furiosen Finale des Flitzefingers. Und der Jubel kennt kaum Grenzen.

KURIER-Wertung: ***** von *****

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