Kultur

Jazz, Soul, Pop und Reggae beim Jazz Fest Wien

Ein kleines Wunder, dass Maria Concepción Balboa "Concha" Buika, die ihren Namen für ihre internationale Karriere schlicht auf Buika verkürzt hat, hierzulande noch ein Geheimtipp und beim Jazz Fest Wien (26. 6. bis 8. 7.) noch nicht ausverkauft ist.

Für die afro-iberische Sängerin mit der heiseren, blues- und flamencogetränkten Stimme – am 2. 7. mit ihrem Mix aus Copla Andaluza, Flamenco, Jazz, Funk und Soul live in der Staatsoper – ist "ein Künstler kein Mensch, der singt oder Bilder malt, sondern jemand, der sein Leben zur Kunst macht".

Die Höhepunkte des Jazz Fest Wien 2014

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Und für die Magie ihres Gesangs hat sie, die schon mit Kapazundern wie Chick Corea, Herbie Hancock, Pat Metheny oder Chucho Valdes zusammengearbeitet hat, eine einfache Erklärung: "Die Kraft der Interpretation liegt im Gefühl, nicht in der Stimme".

2011 hat sie in Pedro Almodóvars Film "La piel que habito" ("Die Haut, in der ich wohne") mitgewirkt. Und auf ihrem aktuellen Album "La noche más larga" singt sie neben eigenen Songs auch Lied-Preziosen von Billie Holiday, Jacques Brel und Abbey Lincoln.

Star-Defilee

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Apropos Emotion: Im Haus am Ring gibt es für den Pop-Act vonSinéad O'Connor(5. 7.), die Songs aus ihrem neuen, im August erscheinenden Album "I’m Not Bossy, I’m The Boss" vorstellen wird, und den Meister-GitarristenAl Di Meola("Beatles & More") mit Trio und Streichquartett im Doppel mit Soul-Bues-StarCody Chesnutt (6. 7.) noch genügend Tickets.

Für die anderen Konzerte in der Staatsoper hingegen nur noch mehr oder weniger Restkarten, etwa für ein Wiederhören mit Al Jarreau, der gerade das Album "My Old Friend: Celebrating George Duke" veröffentlicht hat, und Natalie Cole.

Dabei hatte Veranstalter Fritz Thom befürchtet, durch die Fußball-WM in Brasilien ins Out zu geraten, und deshalb versucht, "mit der Programmierung ein eher fußballfernes Publikum anzusprechen, um Interessenskonflikte möglichst gar nicht erst aufkommen zu lassen".

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Mit einem Auftritt des TrompetersDusko Goykovich & Quartetbeginnt das 24. Jazz Fest Wien heute, Donnerstag, im Jazzland (21 Uhr), wo auch die deutsche Hammond-Orgel-VirtuosinBarbara Dennerleineine Konzertserie vom 1. bis 5. 7. spielt.

Auftakt der traditionellen Veranstaltungsserie in der Staatsoper ist ein mindestens dreistündiger Musik-Marathon am 1. 7. mit der "Daptone Super Soul Revue" – einer Hommage an den Retrosoul u. a. mit Sharon Jones und Charles Bradley.

INFO: Karten 01/408 60 30 oder 01/58885
www.viennajazz.org

Die Fernwärme Wien ist traditionell mit einem Open Air in der Spittelau beim Jazz Fest Wien dabei: Angesagt sind am 5. 7. (Einlass 15, Beginn 16 Uhr) neben Reggae-Ikone Jimmy Cliff der ghanaische Saxofonist und Flötist Teddy Osei mit seiner Band Osibisa und Célia Mara.

Während im Jazzclub Porgy & Bess Malia (2. 7.) bereits restlos ausverkauft ist, bieten sich als Alternative der Trompeter Takuya Kuroda (3. 7.), der Vibrafonist Warren Wolf (6. 7.) und Melissa Aldana (8. 7.) an. Und bei freiem Eintritt am Rathausplatz die von Quincy Jones geförderte kanadische Sängerin Nikki Yanovsky (8. 7.), die gerade am Sprung zu einer steilen Karriere ist.

Im Rathaus-Arkadenhof spielen Harri Stojka und sein India Express (7. 7.) sowie zum Festival-Finale "Nite Tripper" Dr. John (8. 7.), einer der wichtigsten Botschafter der Musik aus New Orleans; und die Preservation Hall Jazz Band, die seit den 60er-Jahren den Jazz vom Mississippi hochhält.