Kultur

"ja nichts ist okay": Theatermacher René Pollesch ist gestorben

Der Autor und Regisseur René Pollesch, Intendant der Berliner Volksbühne, starb am Montagmorgen im Alter von 61 Jahren plötzlich und unerwartet. Dies teilte die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz mit. Zu den genauen Todesumständen machte die Sprecherin der Volksbühne, Lena Fuchs, zunächst keine Angaben. „Wir sind alle geschockt“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Pollesch hatte die Bühne, die über viele Jahre (unter der Leitung von Frank Castorf) seine künstlerische Heimat gewesen war, 2021 übernommen.

Der Hesse, geboren am 29. Oktober 1962 in Dorheim/Friedberg, leitete von 2001 bis 2007 die Volksbühne-Spielstätte Prater und schrieb über 200 Stücke. Diese entstanden in der Regel in Zusammenarbeit mit seinem Ensemble und zeichneten sich durch absurden Witz wie grandiose Sprachspiele aus. Inspirationsquelle waren Filme und Populärkultur, in jeder seiner Arbeiten gab es eine Unmenge an Zitaten und Verweisen. Schlagartig bekannt geworden war er 1999 mit "Heidi Hoh", legendär geriet der dritte Teil: "Die Interessen der Firma können nicht die Interessen sein, die Heidi Hoh hat" (2001). Zu seinen Lieblingsschauspielern zählten unter anderem Martin Wuttke, Sophie Rois und Birgit Minichmayr.

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Seine Produktionenn wurden regelmäßig zu den Wiener Festwochen eingeladen, René Pollesch inszenierte zudem am Burg- bzw. Akademietheater - darunter "Das purpurne Muttermal", "Fantasma", "Peking-Opel", "Cavalcade or Being a Holy Motor", "Carol Reed" und "Deponie Highfield". Die letzte Uraufführung in Wien war das turbulente Pandemie-Durchhaltedrama "Die Gewehre der Frau Kathrin Angerer" bei den Festwochen 2021 im Theater an der Wien. Erst vor wenigen Tagen, Mitte Februar, verabschiedete sich Pollesch mit einem Stück, das er mit Fabian Hinrichs ersonnen hatte. Es trägt einen bezeichnenden Titel: "ja nichts ist okay"