Indie-Labels fordern langfristig mehr Musik aus Österreich auf allen Kanälen
So viel Musik aus Österreich hat man im Radio schon lange nicht mehr gehört. Zwei Wochen dauert mittlerweile die Kampagne für mehr Musik aus Österreich auf (fast) allen Kanälen (egal ob in ORF- oder Privatradios). Diese symbolhafte Schwerpunktaktion in Zeiten der Corona-Krise, die natürlich auch heimische Künstler schwer trifft, ist auf alle Fälle zu begrüßen. Das macht dann auch der Verband unabhängiger Tonträgerunternehmen, Musikverlage und Musikproduzenten Österreichs (VTMÖ) in einer heutigen Aussendung. Darin wird aber ein Appell an alle Beteiligten gerichtet: "Es darf nicht um kurze Aktionszeiträume gehen, sondern um längerfristig angelegte Katastrophenhilfe, die so lange andauern muss, bis die Krise auch wirtschaftlich überwunden ist."
In dieser Aussendung werden dann auch zwei konkrete Forderungen gestellt:
- Es geht nicht um 100% aus Österreich, sondern um einen deutlich höheren Anteil als bisher. 30-35% regionale Musikproduktionen in en Sendeprogrammen sind europäischer Standard. In Österreich kommen die meisten Sender bloß auf 10-15%!
- Wenn im Rahmen dieser symbolhaften Schwerpunktaktionen bloß „more of the same“ ausgestrahlt wird, dann erfüllt das nicht den Zweck. Wir fordern deutlich mehr Vielfalt bei der Programmierung. Die weniger bekannten Artists benötigen diese Unterstützung am meisten, denn sie konnten noch nie jene Reserven aufbauen, auf die große Stars ohnedies zurückgreifen können.
Der VTMÖ beklagt in seiner Aussendung, dass Jahr für Jahr Millionen aus den von allen Sendern bezahlten Lizenzentgelten an internationale Konzerne abfließen. Geld, das man aber zum Aufbau und Erhalt der heimischen Musikwirtschaft benötige. "Es sollten daher alle Sendeanstalten - ganz speziell aber der öffentlich-rechtliche Rundfunk - ihre Beiträge zur kulturellen Katastrophenhilfe leisten."