Kultur

Hollywood: Wer nicht mehr, wer noch und wer wohl bald streikt

Die US-Autorengewerkschaft WGA hat eine vorläufige Einigung mit den großen Studios und Streaming-Anbietern erzielt und in der Nacht auf Mittwoch den Streik beendet. Dennoch bleibt Hollywood nicht streikfrei. Ein Überblick:

 

Autorenstreik beendet

Der seit fünf Monaten andauernde Autorenstreik wurde am gestrigen Mittwoch offiziell beendet. Die WGA gab bekannt, dass es sich um grundlegende Vereinbarungen handelt, die noch einer endgültigen Abstimmung durch ihre über 11.000 Mitglieder bedürfen. Diese ist für Anfang Oktober geplant, die Wahrscheinlichkeit eines Scheiterns wird als gering eingeschätzt.

Die vorläufige Einigung zwischen der WGA und den Studios enthält Bestimmungen wie Lohnerhöhungen, Regelungen für den Einsatz von künstlicher Intelligenz sowie verbesserte Leistungen für die Alters- und Krankenversorgung. Zukünftig sollen Autoren außerdem direkt am Erfolg ihrer Werke mitverdienen. Die Verhandlungen wurden als äußerst intensiv beschrieben und involvierten führende Persönlichkeiten der Entertainment-Branche wie Disney-Chef Bob Iger und Warner Bros. Discovery-CEO David Zaslav.

Schauspieler bleiben auf den Barrikaden

Trotz des Abschlusses des Autorenstreiks dauert der Arbeitskampf in Hollywood weiterhin an, da etwa 160.000 Schauspieler der Gewerkschaft SAG-AFTRA weiterhin im Streik verharren. Diese schlossen sich den Autoren im Juli an, um für bessere Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung einzustehen. Eine baldige Einigung ist hierbei aber noch nicht in Sicht.

Und die Videogames sind die nächste Front im Streik

Auch die Synchronsprecher und Motion-Capture-Darsteller für Videospiele in Hollywood stimmten für einen Streik, falls deren Tarifverhandlungen scheitern sollten. Sie werden ebenfalls von SAG-AFTRA vertreten und stellen ähnliche Forderungen wie ihre Schauspielkollegen: Höhere Vergütung und die Begrenzung des Einsatzes von künstlicher Intelligenz. Letzterer Punkt wird besonders fokussiert, da bisher keine Schutzklauseln verhindern, dass Schauspieler die Rechte an ihren Stimmen und Bewegungen in Videospielen aufgeben. Die Verhandlungen beginnen in Kürze.

Die Streiks stellen die ersten ihrer Art in den USA seit über 60 Jahren dar und haben spürbare Auswirkungen auf die gesamte Film- und Fernsehindustrie. Schauspieler dürfen ihre Filme nicht öffentlich bewerben und zahlreiche Produktionen wurden pausiert oder verschoben. Die Emmys beispielsweise, die ursprünglich für Mitte September geplant waren, werden nun erst im Jänner 2024 abgehalten.