Kultur

Helmut Newtons Vermächtnis

Er ist einer der bekanntesten Fotografen der Welt. Seine kraftvollen Aktporträts wurden weltweit zum Markenzeichen. Einige dieser Fotografien mit starken Frauen im Fokus veröffentlichte er in seinem vierten Bildband – unter dem ironischen und zugleich programmatischen Titel „World Without Men“. Die Publikation erschien 1984 zunächst in den USA und bereits im selben Jahr in Deutschland und Österreich. Nun wird sie anlässlich der Ausstellung, die ab 8. Dezember in Berlin zu sehen ist, neu aufgelegt.

Die Bilder, die Newton für diverse Modemagazine und – Marken in Paris, Saint Tropez, Los Angeles, Mailand, London oder Berlin aufgenommen hat, verhalfen ihm zu internationalem Ruhm. Nicht zuletzt, weil die Bilder des 2004 verstorbenen Newton immer wieder für Kontroversen sorgten. So warf ihm Alice Schwarzer vor, Fotografien wie sein bekanntes „Naked and Dressed“ seien nicht nur sexistisch und faschistisch, sondern auch rassistisch.

Wegbereiter

Unbestritten ist, dass Helmut Newton zusammen mit Richard Avedon, Irving Penn oder William Klein mithalf Modefotografie als Kunstform zu etablieren. Erst in den 80er Jahren war die allgemeine Akzeptanz für Modefotografie so weit gestiegen, dass auch Bildbände veröffentlicht und Ausstellungen organisiert wurden.

Newtons Modefotografie zeichnete – jenseits der traditionellen Erzählweise – stets luxuriöse Eleganz und subtile Verführung, kulturhistorische Bildzitate und ein überraschender Bildwitz aus. Männer tauchen nur dann auf, wenn sie von Newton als Statisten für die Bewunderung weiblicher Schönheit und Macht inszeniert werden.

Bilder der Ausstellung: "Helmut Newton: World without Men / Archives de Nuit François-Marie Banier: Portraits"