Kultur

Halb so schnell zum grandiosen Comeback

"Halb so schnell, kommt runter!" Das waren die Tipps, die A Life A Song A Cigarette bei der Produktion ihrer neuen CD "All That Glitters Is Not Gold" von ihrem Produzenten hörten.

Es hat sich ausgezahlt, denn das Werk ist ein beeindruckendes Comeback: Episch breite Songs, wunderbar verträumt, opulent arrangiert, mit einnehmenden Melodien und Texten, die genauso märchenhafte Liebes-Bezeugungen wie sanfte Sozialkritik zum Inhalt haben. Entspannter, ruhiger und mit weit weniger Drama im Gesang von Frontmann Stephan Stanzel kommt das Quintett dabei aus seiner Indie-Folk-Ecke heraus und liefert eine unter die Haut gehende Neuorientierung.

Vier Jahre hat die mit ihrem Debüt von 2007 so gehypte Band dafür gebraucht, ließ nach dem letzten Album "Tideland" von 2012 kaum etwas von sich hören. Dass in dieser Zeit sogar eine Auflösung der Band im Raum stand, dementiert Stanzel im KURIER-Interview: "Wir kamen in einer Zeit hoch, in der Alternative-Folk ganz groß war. Das hat sich dann in Luft aufgelöst und ,Tideland’ kam nicht mehr so gut an. Wir haben uns in der Zwischenzeit schon immer gesehen – aber ohne zu musizieren, nur als Freunde. Es war keine Probe für A Life A Song A Cigarette angesetzt, weil andere Dinge dringlicher waren."

Schließlich ist die gemeinsame Band nach wie vor nicht mehr als ein Hobby. Alle fünf Musiker sind auch in andere musikalische Projekte involviert. So trat Stanzel in der Zwischenzeit solo auf, Gitarrist Hannes Wirth mit Ernst Molden.

Kompakt

Für ihn liegt der Grund für die hohe Qualität von "All That Glitters Is Not Gold" darin, dass die Songs gemeinsam erarbeitet wurden und Stefan Deisenberger als Produzent dabei war. "Durch das eigene Studio konnten wir uns beliebig lang spielen. Wir haben noch nie so viele Spuren aufgenommen. Manchmal waren es nur ein oder zwei Pianotöne, die Stefan Deisenberger dann mit Effekten belegt und so eingebaut hat, dass es ein kompakten Gesamtsound ergibt."

Um die Veröffentlichung gebührend zu feiern, treten A Life A Song A Cigarette am Freitag (11. März) im Theater Akzent in Wien auf. Denn auch wenn bei den meisten Auftritten die Ausgaben für die Anreise die Gage übersteigen: "Vor Publikum zu spielen, ist unser Verständnis von Musik. Dass die Leute kommen und zuhören, ist unsere Gage."

LIVE-AUFTRITTE:

11. März: Wien/Theater Akzent (mit John Howard und The Nightmail)

13. Mai: Salzburg/Roter Salon