Kultur

Gustav Peichl erhielt Österreichisches Ehrenkreuz

Der Architekt und Karikaturist Gustav Peichl ("Ironimus") erhielt am Donnerstagabend bei der Präsentation seines neuen Buchs "Der Doppelgänger" von Kulturministerin Claudia Schmied das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse überreicht. "Ich bin sprachlos", bekannte Peichl angesichts der überraschenden Verleihung. In seiner Rede dankte Peichl den elf Bundeskanzlern, die er erlebt hatte, sowie den elf Chefredakteuren, unter denen er arbeiten durfte. "Ich bin ein eigenartiger Mensch - ich will immer Recht haben. Aber das geht nicht", zeigte sich Peichl wenige Tage vor seinem 85. Geburtstag (18. März) altersmilde.

"In der Architektur war Ihnen die Qualität das Allerwichtigste und nicht das Schaffen von Quadratmetern", sagte Schmied laut einer Aussendung. "Sie haben wie kaum ein anderer zeitgenössischer Architekt Kulturlandschaften mitgestaltet und nachhaltig geprägt. Beides - Ihre Bauten und Ihre Bilder - haben sich in unsere Alltagswelt eingeschrieben und kommentieren die Geschichte unseres Landes mit jener feinen Prise Ironie, die es möglich macht, trotzdem zu lachen."

Josef Winkler, Präsident des Österreichischen Kunstsenats, hoffte, dass Peichl als "das längsdienende Mitglied des Kunstsenats", diesem noch lange als "treues, humorvolles, kritisches und vor allem kämpferisches Mitglied erhalten" bleibe. Robert Fleck, der die Lebenserfahrungen Peichls in "Der Doppelgänger" schriftlich festgehalten hat, meinte, das Buch sei "nicht nur die halbe Autobiographie von Gustav Peichl, sondern auch eine österreichische Geschichte für junge Leser".