Kultur

Massenhochzeit und Hexen-Feuer

Mehr ging nicht: Daft Punk waren für fünf Grammys nominiert – und nahmen sie alle mit nach Hause. Als Sonntagnacht im Staples Centre von Los Angels zum 56. Mal die Grammy-Gala über die Bühne ging, waren Thomas Bangalter und Guy-Manuel de Homem-Christo mit ihrem Album „Random Access Memories“ die großen Abräumer. Die Franzosen gewannen bei der Verleihung des wichtigsten Musikpreises nicht nur die meisten Trophäen, sondern auch die begehrtesten. Das als Roboter auftretende Duo setzte sich in den Hauptkategorien „Album des Jahres“ und „Aufnahme des Jahres“ („Get Lucky“) durch. Dazu gab es Grammys für „Bestes Dance Album“, „Am besten produziertes Album“ und „Beste Pop-Duo“-Performance.

Bilder: Das waren die Grammys 2014

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Kreativ

Vermutlich lag dieser durchschlagende Erfolg daran, dass Daft Punk „Random Access Memories“ mit Live-Musikern eingespielt und weitgehend auf Samples und elektronische Instrumente verzichtet hatten. Denn bei der Jury, den Mitgliedern der „Recording Academy“, standen heuer in allen 82 Kategorien kreative Sounds höher im Kurs als Chart-Pop.

So war Lady Gaga kein einziges Mal für ihre Single „Applause“ nominiert, die anders als ihr Album „Artpop“ im fraglichen Zeitraum veröffentlicht worden war. Ähnlich ging es Miley Cyrus. Und Pink und Katy Perry waren zwar je zwei Mal nominiert, gingen Sonntagnacht aber leer aus.

Dafür gewann die vier Mal nominierte 17-jährige Lorde aus Neuseeland mit ihrem Hit „Royals“ den begehrten Grammy für „Song des Jahres“ und zusätzlich jenen für „Beste Pop-Solo-Performance“. Jay-Z, mit neun Nominierungen der Favorit , musste sich mit zwei Preisen in den Nebenkategorien „Bestes Video“ und „Beste Rap/Gesangs-Zusammenarbeit“ begnügen. In der Kategorie „Bestes Rap Album“ wurde er von den Newcomern Macklemore & Ryan Lewis geschlagen, die vier von sieben möglichen Grammys bekamen.

Hexenverbrennung

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Bei den Auftritten gab es einmal mehr genauso spektakuläre Künstler-Kombinationen wie Show-Einlagen. Pink spulte ihr Akrobatik-Programm ab, und Katy Perry führte eine Art Hexenverbrennung auf. Paul McCartney, der neben dem Grammy für das Lebenswerk der Beatles drei andere Preise gewonnen hatte, spielte zum ersten Mal seit 2010 wieder mit Ringo Starr zusammen.

Klassik-Pianist Lang Lang trat mit den Metal-Ikonen Metallica auf. Und während Macklemore mit Madonna den Song „Same Love“ sang, wurden in Publikum 33 homo- und heterosexuelle Paare getraut.

Aufnahme des Jahres: Daft Punk - "Get Lucky"

Album des Jahres: Daft Punk - "Random Access Memories"

Song des Jahres: Lorde - "Royals"

Bester neuer Künstler: Macklemore & Ryan Lewis

Beste Pop-Solo-Performance: Lorde - "Royals"

Beste Pop-Duo-Performance: Daft Punk - "Get Lucky"

Bestes Popgesangs-Album: Bruno Mars - "Unorthodox Jukebox"

Bestes Dance-Album: Daft Punk - "Random Access Memories"

Bestes traditionelles Popgesangs-Album: Michael Bublé - "To Be Loved"

Beste Rock-Performance: Imagine Dragons - "Radioactive"

Beste Metal-Performance: Black Sabbath - "God Is Dead?"

Bester Rock-Song: Dave Grohl, Paul McCartney, Krist Novoselic und Pat Smear - "Cut Me Some Slack"

Bestes Rock-Album: Led Zeppelin - "Celebration Day"

Bester R&B-Song: Justin Timberlake - "Pusher Love Girl"

Bestes zeitgenössisches Album: Rihanna - "Unapologetic"

Bestes R&B-Album: Alicia Keys - "Girl on Fire"

Beste Rap-Performance: Macklemore & Ryan Lewis - "Thrift Shop"

Beste Rap-Koproduktion: Jay Z und Justin Timberlake - "Holy Grail"

Bester Rap-Song: Macklemore und Ryan Lewis - "Thrift Shop"

Bestes Rap-Album: Macklemore und Ryan Lewis - "The Heist"

Am besten produziertes Album: Daft Punk - "Random Access Memories"

Bestes Musikvideo: Jay Z und Justin Timberlake - "Suit & Tie"