Geigenvirtuose Ruggiero Ricci ist tot
Von Georg Leyrer
Berühmt wurde er mit seinen Aufnahmen von und Auftritten mit Paganini-Werken; er selbst wurde wegen seiner technischen Brillanz immer wieder der "Paganini des 20. Jahrhunderts" genannt: Ruggiero Ricci, US-amerikanischer Geigenvirtuose, ist laut der BBC und dem Fachmagazin The Strad 94-jährig gestorben.
Ricci, 1918 in San Francisco geboren, wurde vom Wunderkind zur Violin-Legende. Mehr als 5.000 Konzerte in 65 Ländern spielte er im Laufe seiner mehr als 75 Jahre währenden Karriere. 1928, als Zehnjähriger, debütierte er in San Francisco; 1932, erst vierzehnjährig, ging er erstmals auf Europa-Tournee.
Über 500 Aufnahmen spielte Ricci ein, auch hier wieder war er Paganini-Pionier. Daneben zählten Bach, Bartok, Henryk Wieniawski und Fritz Kreisler zum Lieblingsrepertoire des Musikers; er spielte auch Uraufführungen u.a. von Gottfried von Einem.
Sein Ruhm als – in der Fachwelt geachteter – "Teufelsgeiger" war anfangs immens. Er spielte unermüdlich, war als Solist unverkennbar in Ton und Ausgestaltung.
Nach und nach verlegte Ricci dann seinen Schwerpunkt auf das Unterrichten. Am Mozarteum in Salzburg war er Professor und Ehrenmitglied, hier wurde ihm auch ein eigener Geigenwettbewerb gewidmet. 2003 beging er mit seinem letzten öffentlichen Konzert offiziell das Ende seiner Karriere.