Kultur

Gedanken kann man nicht töten

Ein Satz im Roman "Koryphäen" erweckt sofort das Interesse, da hat man noch nicht die geringste Ahnung, worauf man sich einlässt:

"Menschen können zwar getötet werden, aber kein Gedanke, der einmal gedacht worden ist."

Und auch nicht übel ist dieser verkabelte Gummibaum: Er steht auf einer Insel im Indischen Ozean an der Tür zum Bungalow eines Wissenschaftlers; und ist sensibel genug, um sofort zu melden, wenn ein Besucher unangenehm bzw. gefährlich werden könnte ...

Auf Knopfdruck

Dass die Welt vernetzt ist, hat man ja kapiert. Aber dass die Gedanken gewissermaßen Straßen sind, auf denen das Bewusstsein grenzenlos spazieren gehen und kommunizieren kann???

Dann ist da noch eine Firma, die verbotene Daten sammelt und auf Knopfdruck z.B. alle Frauen beim Namen nennt, die auf dem linken Schenkel eine Narbe haben und gern Pistazieneis essen ... und das alles inkl. Strandkrabben und Gin schafft in "Koryphäen" eine Atmosphäre, die man so nie verspürt hat. Die Mödlingerin Gudrun Büchler sollte man auf dem Radar behalten .

Gudrun Büchler:
„Koryphäen“
Septime
Verlag.
184 Seiten.
19,90 Euro.

KURIER-Wertung: ****