Kultur

Französischer Comic-Held ist erwachsen geworden

Auch wenn der abenteuerlustige Hotelpage seit Jahrzehnten ziemlich unbedarft daher kommt (mit seinem Eichhörnchen und dem Wundertier Marsupilami, das ist der gelb-schwarze Typ mit dem acht Meter langen Schwanz): "Spirou" zählt neben Asterix sowie Tim und Struppi zu den drei großen europäischen Comic-Serien.

1938 vom Franzosen Robert Velter kreiert, erreichte sie durch Zeichner Franquin in den 1960er-Jahren ihren Höhepunkt – und kochte sich damals unter dem Titel „Pit und Pikkolo“ erstmals auch deutschsprachige Leser ein.

Aber jetzt erst, zum 75. Geburtstag, ist Spirou nicht einfach nur nett: Im Sonderband „Porträt eines Helden als junger Tor“ holt er nach, was seinerzeit in den Comic nicht hinein durfte. Die Politik. Den Zweiten Weltkrieg. Der Naivling wird endlich erwachsen. Er will die Welt begreifen und sich mit Hitler beschäftigen anstatt mit roten Elefanten und Robotern.

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Dem großartigen Album des Parisers Émile Bravo steckt der Carlsen Verlag den gesamten Comic ein zweites Mal in den Schuber: mit den Rohzeichnungen. Was einer Verbeugung vor dem Künstler gleich kommt.

Im Schuber 51,30 Euro