Kultur

Foo Fighters live: Mit Thron zu Höhenflug

Immer noch kann Dave Grohl seinen Thron nicht verlassen. Mitte Juni brach sich der Frontmann der Foo Fighters in Göteborg bei einem Sturz von der Bühne das Bein. Und jetzt gegen Ende des Jahres darf er es immer noch nicht viel belasten. Bei dem Konzert seiner Band in der restlos ausverkauften Wiener Stadthalle musste er - außer für ein paar Minuten am Schluss - sitzen bleiben.

Doch auf diesem Thron fixiert zu sein, schien den 46-Jährigen nur anzuspornen: Mit einer Energie, die man von den Foo Fighters schon einige Jahre nicht mehr gehört hatte, rockte sich die Band durch ein mehr als zweistündiges Programm, das mit Live-Favoriten wie „My Hero“, „Best Of You“ und „The Pretender“ keine Wünsche offen ließ.

Grohl zappelte auf dem Thron wie ein Besessener, schüttelte Kopf, Mähne und das gesunde Bein, als könne er so die Ruhigstellung des anderen Knöchels ausgleichen, und zeigte sich bei bester Laune. Er erzählte, dass er gestern das erste Mal seit fünf Monaten wieder einen Spaziergang machen konnte, durch Wien gegangen war und die schöne Stadt genossen habe. Zwar war der ehemalige Nirvana-Drummer nicht immer perfekt bei Stimme, klang gegen Ende etwas heiser, doch der guten Stimmung in der Stadthalle tat das keinen Abbruch.

Denn die Foo Fighters zeigten deutlich: Wenn eine Band sich mit so viel Liebe und Energie ins Zeug legt, kann auch der ganz gewöhnliche, alte Rock 'n’ Roll - ein paar simple Akkorde, straighte Rhythmen und hymnischen Melodien - nach wie vor großen Spaß machen.