Kultur

Zum Geburtstag Indie-Pop aus Schweden

Am Anfang war der Rausch: Joakim Sveningsson und Daniel Johansson kamen zusammen, weil beide gerade eine Beziehung beendet hatten. Sie dröhnten sich zu, taumelten in ein Probelokal und schrieben sich in einem Dutzend Songs den Frust von der Seele. Das war 2006, die Geburtsstunde der schwedischen Indie-Band Friska Viljor. Heute wünschen sich die beiden, sie hätten diese Story nie veröffentlicht. Denn seither verfolgt sie der Ruf der niemals nüchternen Nachtschwärmer. Dabei ist längst alles anders.

Wenn Friska Viljor jetzt nach Wien kommen, werden sie den früher geliebten Exzessen entsagen. Zwar hat das nichts an der Musik von Friska Viljor geändert (folkig angehauchter Indie-Pop mit viel Drive und Melodie), sehr wohl aber an den Inhalten. Das zeigt schon der Titel ihres fünften Albums „Remember Our Name“, das am 18. Jänner in den Läden ist. „Darin steckt der Gedanke, dass man als Band – wenn man nicht die Beatles ist – sehr schnell vergessen wird“, sagt Joakim Sveningsson im Interview. „Und die Frage, was nach dem Tod überbleibt. In einigen Songs beschäftigen wir uns mit der Sterblichkeit, die uns unsere Kinder deutlich gemacht haben. Auf einmal sind wir nicht mehr die junge Generation, sondern die mittlere.“

Auch über Glaube machen sie sich Gedanken. Was aber nichts Neues für Sveningsson ist: „Ich habe schon als Bub alle Welt-Religionen studiert und verglichen“, erzählt er. „Denn wir sind einer christlichen Stadt aufgewachsen. Meine Familie war aber links-liberal. Und damit ich den anderen Kindern gegenhalten konnte, habe ich mir aus Büchern Argumente gesucht.“ Aber natürlich gibt es auf „Remember Our Name“ auch fröhliche Tanz-Songs. Und damit, verspricht Sveningsson, „werden wir euch beim FM4-Fest ins Schwitzen bringen!“

INFO: FM4-Geburtstagsfest am 26. Jänner in der Wiener Arena.
Mit Friska Viljor, Bauchklang, Toro y moi, Marsimoto, Delphic, Marteria. u. a. Karten unter: 01/88 088 oder www.ticketonline.at